Dennoch liegt Wunsch nach Studium wegen Karriere vorn / Orientierung nicht allzu früh

Kreis Rottweil - Selten zuvor war das Thema Schule und Bildung so präsent wie zur Zeit. Nach dem Blick auf die Grundschulen und die weiterführenden Schulen ab Klasse fünf zu Beginn des Jahres haben wir jüngst die beruflichen Schulen im Landkreis Rottweil in den Fokus gerückt.

Das große Interesse daran zeigt erneut, wie sehr das Thema Eltern und Schüler beschäftigt. Deutlich wurde in der Berichterstattung, dass der Drang nach einem hohen Bildungsabschluss immer größer wird – der höchste Bildungsweg aber nicht für alle unbedingt der erstrebenswerteste sein muss. Ausbildung oder Studium? Wir haben das Thema in einer großen Leser-Telefonumfrage im ganzen Landkreis näher beleuchtet.

Die Auswertung der ersten Zahlen für den Bereich Rottweil mit 307 Interviewpartnern zeigt ganz deutlich, dass es eine gewisse Diskrepanz gibt zwischen dem, was die Befragten eigentlich für einen guten Weg halten – nämlich die Ausbildung – und dem, was ihnen für die Karriere förderlicher scheint: ein Studium.

Deutlich wird aber auch, dass nach Meinung der Befragten im Landkreis Rottweil sowohl die Berufsschulen als auch zahlreiche attraktive Unternehmen gute Voraussetzungen für einen erfolgreichen Berufseinstieg bieten.

Konkret: Auf die Frage nach der persönlichen Meinung, was besser ist, Ausbildung oder Studium, stimmten immerhin 40 Prozent für die Ausbildung, 26 Prozent für das Studium. Bei der Frage, womit man besser Karriere machen kann, geht das Votum in die andere Richtung: 54,4 Prozent sehen hier das Studium als die besser Wahl. Was genießt gesellschaftlich den höheren Stellenwert? Diese Frage beantworten sogar 76,6 Prozent klar mit "Studium". Dabei ist der Landkreis Rottweil in Sachen duale Ausbildung/Berufsschule gut aufgestellt, meinen 47,6 Prozent der Befragten. Nur 8,5 Prozent halten das Angebot für schlecht, 43,3 Prozent haben sich noch keine Meinung dazu gebildet. 52,1 Prozent halten außerdem die Unternehmen im Landkreis als Ausbildungs- und Arbeitsstätte für attraktiv.

Ausbildung oder Studium – die Orientierung in eine der beide Richtungen muss nach Meinung der Befragten nicht allzu früh beginnen: Für 12,4 Prozent reicht die Orientierung ein halbes Jahr vor Beendigung der Schule, für 39,1 Prozent ein Jahr und für 26,4 Prozent zwei Jahre vorher. Als hilfreichstes Instrument auf der Suche nach dem richtigen Weg in Richtung Beruf werden die Informationsangebote an den Schulen angesehen (31 Prozent), gefolgt von Tipps und Erfahrungen aus Familien- und Freundeskreis (26,4 Prozent), dem Internet (23,6 Prozent) und Messen (23 Prozent).

Wie wird all dies in den anderen Bereichen des Landkreises bewertet? Man darf auf die nächste Auswertung der Umfrage gespannt sein.