Acht Männer vor dem Jugendschöffengericht des Amtsgerichts Rottweil. Bande begeht etliche Diebstähle.
Kreis Rottweil - Mit acht Angeklagten hatte es das Jugendschöffengericht des Amtsgerichts Rottweil am Donnerstag, dem ersten Verhandlungstag zu tun. Sie sind wegen schweren Bandendiebstahls angeklagt.
Die acht Männer zwischen 17 und 23 Jahren sollen im Zeitraum zwischen dem 17. Juni und dem 7. Juli 2013 insgesamt 15 Straftaten begangen haben. Alle legten während der Verhandlung ein umfassendes Geständnis ab und bestätigten die Umstände, die ihnen in der Anklageschrift zu Last gelegt werden.
So hatte einer der Angeklagten am 17. Juni 2013 fälschlicherweise bei der Polizei angegeben, sein Laptop sei ihm im Zug gestohlen worden. Er tat dies, um das Geld der Versicherung zu bekommen. Den Laptop hatte er derweil bei einem der anderen Angeklagten gelagert. Auch entwendete er zwei Tage später eine Musikbox von einer Party in Schramberg-Waldmössingen.
Am gleichen Abend brach er mit fünf weiteren Angeklagten in das Gelände eines Sulzer Weinhandels ein. Hier waren sich die Beschuldigten in ihren Aussagen nicht einig, ob bereits ein Loch im Zaun um das Anwesen gewesen sei, oder ob man dieses mit einem mitgebrachten Bolzenschneider geschnitten habe. Man habe vom Gelände leere Fässer entwendet. Diese verkauften sie am nächsten Morgen bei einem Getränkehandel in Rottweil und kassierten 210 Euro.
Am 23. Juni kam es zur nächsten Tat, dabei brachen vier Angeklagte mit einem Brecheisen in die Vesperstube eines Tiergeheges ein und entwendeten Süßigkeiten, Batterien und Alkohol. Sie verursachten dabei einen Sachschaden von 5000 Euro. Mit dem Diebesgut fuhren sie zum Modell-Flugplatz Hummelsbühl, ebenfalls in Waldmössingen, wo sie ihre Beute verzehren und aufteilen wollten. Sie brachen ebenfalls mit dem Brecheisen in die dortige Hütte ein und entwendeten zwei Elektroflugzeuge. "Die wollten wir verkaufen", sagte einer der Angeklagten aus.
Weiter stahl einer der acht Männer einen Kleinwagen der Marke Mitsubishi eines Bekannten, bei dem er wusste, dass der Schlüssel steckt.
Dieses Fahrzeug und ein frisiertes Mofa wurden einige Male von verschiedenen Angeklagten ohne Führerschein bewegt. Am 24. Juni brachen drei der Angeklagten in eine Tennishalle in Schramberg-Sulgen ein. Sie entwendeten mindestens zehn Paar Sportschuhe, Sportkleidung und Bargeld.
Zuletzt brach ein Teil der Beschuldigten in eine Gaststätte in Winzeln ein. Sie wussten, dass der Wirt sehr betrunken war, denn sie waren zuvor Gäste in der Gaststätte gewesen. Durch ein geöffnetes Fenster drangen die Angeklagten ein und nahmen Schinkenbaguettes, ein EC-Karten-Lesegerät, einen Beamer und Alkohol mit.
Zwei der Angeklagten raubten zudem am 13. Juni 2013 einen betrunkenen Mann aus, der ihnen zufällig begegnete. Sie stießen ihn zu Boden und entwendeten sein Handy. Dann flohen sie zurück zum in der Nähe abgestellten Auto. In der gleichen Nacht brauchten die beiden dringend Bargeld. Sie suchten eine Freundin auf, die ihnen ihre EC-Karte sowie den dazugehörigen Pin gab. Ausgemacht war, dass die Beschuldigten fünf Euro abheben, tatsächlich entwendeten sie aber 150 Euro.
Die Fälle, in denen ohne Fahrerlaubnis und auch ohne eine gültige Haftpflichtversicherung gefahren wurde, wurden am gestrigen Verhandlungstag bereits eingestellt.
Nachdem die Angeklagten ausgesagt hatten, wurden einige Zeugen gehört, unter anderem zwei Polizeibeamte, die Frau, von deren Konto 150 Euro abgehoben wurden, und das Opfer des Raubes. Diese bestätigten den Inhalt der Anklageschrift und somit auch die Geständnisse der Angeklagten. Die Verhandlung wird am Freitag fortgesetzt.