Für das Busfahren im VVR-Gebiet müssen Passagiere ab 1. August mehr bezahlen. (Symbolfoto) Foto: Ziegelbauer

Ab 1. August müssen Passagiere im VVR-Gebiet mehr bezahlen. Kreisräte behalten Kostenteilung bei Schülerbeförderung bei.

Kreis Rottweil - Bei der Schülerbeförderung hat der Kreis in den beiden vergangenen Schuljahren die Hälfte der Tariferhöhungen an die Schulträger und Schüler weitergegeben. Das wird auch im kommenden Schuljahr 2014/2015 der Fall sein.

Seit dem Jahr 2009 gehen die Schülerbeförderungszahlen im Verkehrsverbund Rottweil (VVR) deutlich zurück. "Im Jahr 2013 hat dieser Trend ungebrochen angehalten", heißt es im Bericht zur Entwicklung der Schülerbeförderungszahlen. Darin wird von einem "massiven Rückgang im Schülerverkehr" gesprochen. Somit ist die Zahl der Schüler unter den Fahrgästen im VVR wohl auf das niedrigste Niveau seit der Gründung des Verkehrsverbunds im Jahr 2003 gesunken. Dies bedeutet, dass der Anteil der Schüler 2013 um 3,8 Prozent sank. Sie machen immerhin 80 bis 85 Prozent aller Fahrgäste im VVR aus. Um das sich abzeichnende "strukturelle Defizit" bei der Erlösentwicklung abzufangen, haben sich die VVR-Geschäftsführung und die Landkreisverwaltung auf eine Fahrpreiserhöhung zum 1. August 2014 von etwa 4,4 Prozent im VVR geeinigt.

Durch die Tariferhöhung verändern sich bei den Schülerbeförderungskosten die Eigenanteile. Aber in welchem Umfang? Diese Frage musste der Verwaltungsausschuss des Kreistags klären.

Herbert Halder von der CDU-Fraktion forderte, "den familienpolitischen Akzent wie in den vergangenen Jahren wieder zu setzen". Dass sich der Kreis zur Hälfte an der Tariferhöhung beteilige, bewertete er als "leistbar". Thomas Engeser (FWV) sprach sich für eine Weitergabe der Tariferhöhung an die Familien aus: "Eine Erhöhung des Eigenanteils um ein bis zwei Euro pro Monat stellt für die Familien keine hohe Belastung dar."

Nach einer kurzen Diskussion sprachen sich sowohl die SPD- als auch die CDU-Fraktion für eine Kostenteilung bei der Tariferhöhung zur Hälfte für den Kreis sowie die Schulträger und Schüler aus. Der Verwaltungsausschuss einigte sich mehrheitlich auf diesen Vorschlag.

Somit steigen die Eigenanteile im VVR pro Schüler und Monat in den Zonen 0 bis 2 um 1,50 Euro, in Zone 3 um zwei Euro und in Zone 4 und mehr um drei Euro.

Für den Kreishaushalt bedeutet diese Lösung eine Zusatzbelastung über die einzelnen Haushaltsjahre von rund 700.000 Euro. Diese Summe setzt sich unter anderem aus einer jährlichen wiederkehrenden Mehrbelastung von 190.000 Euro sowie 163.000 Euro Kosten für eigenanteilsbefreite als auch eigenanteilspflichtige Schüler zusammen.