Es fehlt an Blutkonserven. Das DRK bittet um Hilfe. Foto: Schmid

DRK schlägt Alarm: Wegen Grippewelle sinkt Spenderzahl drastisch. OPs müssen verschoben werden.

Kreis Rottweil - Das Deutsche Roten Kreuz (DRK) ruft um Hilfe. Es fehlt auch im Landkreis Rottweil an Blutspendern. Viele geplante Operationen fallen aus. Schuld ist unter anderem die Grippewelle.

Es ist so dramatisch wie es klingt. Das DRK, die Organisation, die menschliches Leiden lindert und verhütet, hofft dringend auf mehr Unterstützung. Im Land, und auch im Kreis Rottweil, fehlt es an Blutspendern. "Die Grippewelle hat uns eiskalt erwischt", verdeutlicht DRK-Regionalleiter Eberhard Brachhold das Problem. Die Menschen sind krank und können daher nicht spenden. Im Schnitt fehlen bei den Terminen flächendeckend 20 Prozent der treuen Spender. Ein Facharzt der Transfusionsmedizin habe ihm verzweifelt geschrieben: "Wir müssen seit Tagen ständig Patienten umstellen, Notfalldepots kürzen und den Mangel aufwändig organisatorisch verwalten." Das bedeute, geplante Operationen werden gestrichen, und bei Notfalloperationen muss auf die Notversorgung zurückgegriffen werden. "Wir können den Bedarf nicht ausgleichen", sagt Brachhold. Nicht im Moment, und wohl auch nicht in den nächsten Wochen, befürchtet er.

Derzeit sei von der Grippewelle noch überwiegend der Süden von Deutschland betroffen. Doch nach einer Auswertung, die Brachhold vorliegt, breite sie sich weiter in den Norden des Landes aus. Erkrankte Menschen dürfen nicht spenden, darüber hinaus auch nicht Menschen, die mit Antibiotika behandelt wurden. "Sie sind bis drei Wochen nach der Einnahme gesperrt". Betroffen von diesem Blutkonservennotstand sind insbesondere Tumor- und Leukämieerkrankte. Aus dem Blut der Spender werden drei Arten von Blutzellen erworben, erklärt Brachhold. Rote Blutkörperchen, weiße Blutkörperchen und Blutplättchen. Mithin könne mit einer Spende drei Menschen geholfen werden, appelliert er an die nicht grippegeplagten Bürger um Mithilfe.

Potenzial ist freilich vorhanden: Nur vier Prozent der Deutschen spenden Blut. Brachhold zeigt dennoch Verständnis. Viele befürchten Probleme wie Schwindelanfälle oder andere körperliche Reaktionen. Ihnen könne ein Freund zur Seite stehen, regte er an, und versichert, dass die Bereitschaftsteams, gerade in Rottweil mit großer Fürsorge die Spender begleiten. Spenden können alle gesunden Menschen zwischen 18 und 71 Jahren. Allerdings dürften Erstspender nicht älter als 64 Jahre sein. Für Männer sei es problemlos möglich, sechs Mal im Jahr zu spenden, für Frauen vier Mal. Dazwischen müsse allerdings eine Ruhezeit von 56 Tagen liegen.

Die nächsten Blutspendetermine in der Region:

Montag, 2 März,  Dunningen Festhalle, Jahnstraße 25, 14.30 bis 19.30 Uhr.

Montag, 2. März, Frittlingen, Leintalhalle, Leintalstraße 9 14.30 bis 19.30 Uhr.

Mittwoch, 11. März, Aichhalden, Josef-Merz-Halle, Reißerweg 12, 14.30 bis 19.30 Uhr