Opfer von Kriminalität erhalten Unterstützung vom Weißen Ring. (Symbolfoto) Foto: Weißer Ring

Die meisten Betreuungsfälle beim Weißen Ring betrafen 2015 Körperverletzung und Überfälle.

Kreis Rottweil - Die Außenstelle Rottweil des Weißen Rings hat im vergangenen Jahr in 43 Fällen Kriminalitätsopfer betreut. Das sind zwei Fälle weniger als 2014.

Die meisten Betreuungsfälle betrafen 2015 wie im Jahr davor Gewaltstraftaten wie Körperverletzung/Überfall (14 Fälle), gefolgt von Sexualstraftaten (zwölf Fälle), Stalking beziehungsweise Mobbing (acht Fälle).

Einbruch, Raub und Mord gehörten zu den weiteren Delikten, in deren Folge der Weiße Ring Opfern zur Seite stand. Außenstellenleiter Gerd Schneckenburger sagt laut Mitteilung: »Besonders auffällig war im vergangenen Jahr die hohe Anzahl von traumatisierten Opfern, sodass wir allein für die psychologische Erstberatung Schecks in Höhe von insgesamt 1650 Euro ausgegeben haben.«

Im Vorjahr betrug dieser Wert 750 Euro »Entscheidend dafür, dass sich das Erlebte nicht psychisch ›festsetzt‹ ist es, dass die Opfer so schnell wie möglich eine professionelle Hilfe erhalten«, erklärt Schneckenburger weiter. Die Außenstelle Rottweil hat deshalb 2015 die Zusammenarbeit mit ihren Netzwerkpartnern intensiviert, insbesondere mit der Traumaabteilung des Vinzenz-von-Paul-Hospitals Rottweil und der Luisenklinik in Bad Dürrheim, die auch Kinder und Jugendliche diesbezüglich behandelt.

Der Weiße Ring hilft den Opfern von Kriminalität auf vielfältige Weise. Dazu gehören der menschliche Beistand, die Begleitung zu Terminen bei Polizei, Ämtern und Gericht, Hilfsschecks für anwaltliche und psychotraumatologische Erstberatung und finanzielle Unterstützung in Notlagen. Der Verein  arbeitet ehrenamtlich, die Hilfe für die Opfer finanziert er aus Spenden, Mitgliedsbeiträgen sowie Bußgeldern. In Rottweil sind insgesamt sechs ehrenamtliche Mitarbeiter für den Weißen Ring im Einsatz.

Schneckenburger bezeichnet sie als die »tragende Säule des Vereins«, die die Arbeit des Vereins überhaupt erst möglich machten. »Auch im vergangenen Jahr haben unsere Mitarbeiter wieder viel dafür getan, Opfer von Straftaten in schwierigen Situationen zu begleiten.« Insgesamt seien die ehrenamtlichen Helfer der Außenstelle rund 800 Stunden im Einsatz gewesen, um Kriminalitätsopfern beizustehen oder präventiv über die Möglichkeiten, sich vor Kriminalität zu schützen aufzuklären.

Aber auch eine Mitgliedschaft sei für den Weißen Ring von immensem Wert. Denn eine möglichst hohe Mitgliederzahl verleihe dem Verein besonderes Gewicht in der Politik. Je mehr Mitglieder ihn unterstützen, desto stärker sei die Position des Vereins als Dialogpartner zum Gesetzgeber mit dem Ziel, die Rechte der Opfer zu stärken.

Weitere Informationen:
Kriminalitätsopfer im Kreis Rottweil können sich an Gerd Schneckenburger, Telefon 0151/55 16 47 07 wenden.