So wird’s gemacht. Am Bahnübergang in Talhausen besprechen sich (von links): Epfendorfs Bürgermeister Peter Boch, Bahn-Planer Berthold Fritz und der Villingendorfer Ingenieur Martin Weisser, dahinter die Gemeinderäte Stefanie Bücheler und Josef Penzeley. Foto: Schulz

Machtwort von Bahnchef Grube verhallt. Ernüchterung nach weiterem Vor-Ort-Termin. Fazit: Das Ganze wird dauern.

Kreis Rottweil - Ein Mann, ein Wort. Was Bahnchef Rüdiger Grube sagt, wird schon gelten, dürfte man meinen. Er versprach: "Der Hubbel kommt weg." Nur: Ganz so einfach wird das nicht werden, wie ein weiteres Treffen am Bahnübergang Talhausen gestern Morgen zeigt. Bis die Kuppe entschärft wird, werden Monate vergehen.

Nein, das soll jetzt wirklich nicht süffisant klingen. Wir wollen uns wirklich nicht lustig machen, aber es passt ins Bild. Für 10 Uhr am Donnerstag war das weitere Treffen am Bahnübergang in Talhausen anberaumt. Alle waren da, außer... Sie erraten’s bestimmt. Aber lassen wir das.

Nachdem also die drei Bahnmitarbeiter, von Freiburg kommend, ebenfalls eingetrudelt sind, beginnen die Probleme. Das hat weniger mit den sehr freundlichen Bahn-Angestellten Sabrina Lehmann, Berthold Fritz und Roland Schmid selbst zu tun, als damit, dass die drei die sich aus planerischer und rechtlicher Sicht ergebenden Bedenken klar benennen.

"Ein solches Unglück darf sich nicht wiederholen"

Erste Frage: Wie weit muss die Sicherheit überhaupt gehen? Für den Epfendorfer Bürgermeister Peter Boch und die beiden anwesenden Gemeinderäte Stefanie Bücheler und Josef Penzeley ist die Sache klar. Boch: "Ein solches Unglück darf sich nicht wiederholen", sagt er. Man könne froh sein, dass keine Kreuze stünden.

Darin sind sich alle einig. Aber muss die überarbeitete Kuppe auch für Tieflader, also das Unglücksfahrzeug, das an den Schienen hängengeblieben war, ausgelegt sein? Planer Fritz hat sich bei der Überarbeitung an einen Omnibus orientiert. Der Kuppenradius würde 50 Meter betragen, auf einer Länge von rund 15 Metern würde die Fahrbahn vom Gleismittelpunkt in Richtung der Gemeindestraße umgebaut werden, an der höchsten Stelle müssten 30 Zentimeter aufgetragen werden.

Reicht das aus? Gute Frage, sagt Roland Schmid von der Infrastrukturplanung der DB Netz AG. Ebenfalls eine "gute Frage" ist jene nach der Finanzierung. Wer trägt welche Kosten? Für Bürgermeister Boch wäre das gut zu wissen, schließlich stehen demnächst die Haushaltsberatungen an. Also: Wer übernimmt welche Kosten, und überhaupt: Was kostet das Ganze? In Talhausen gibt es eine Besonderheit. Normalerweise ist die Bahn für einen Bereich von zwei Metern neben den Gleisen zuständig. Hier aber sind die Grundstücksverhältnisse andere – aufgrund des einst abgebauten zweiten Gleises. Martin Weisser vom Ingenieurbüro Weisser und Kernl aus Villingendorf hat nachgeschaut. Die Bahn wäre für eine Länge von 11,35 Meter zuständig, also deutlich mehr als an anderen Orten üblich.

Ob die Bahn das so akzeptiert? Und was ist mit dem Eisenbahnbundesamt? Wird sich das auch in die Planungen einschalten und ein genehmigungspflichtiges Verfahren auslösen? Und was ist mit den Folgekosten? Erhöht sich die Fahrbahn, müssten auch Halbschranke und Signalanlage angepasst werden.

Darüber werden sich Stadt, Bahn und Planer Gedanken machen müssen. So viel steht heute schon fest: An einen Umbau vor dem nächsten Frühjahr ist nicht zu denken.

Was sagte Bahnchef Grube? "Der Hubbel kommt weg." Mal sehen, wann das tatsächlich passiert.