Das Wetter passt bei der Besichtigung zur Straße, doch Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer ist zuversichtlich, dass sich der Zustand der Rötenberger Straße in Fluorn-Winzeln schon kommendes Jahr nachhaltig verbessern wird. Foto: Schnekenburger

Regierungspräsidentin auf Tour im Landkreis. Fall Fluorn-Winzeln hat höchste Priorität. Landrat hofft auf Mittel für desolate Glatttalstraße.

Kreis Rottweil - Schauen, was mit Geldern geschieht, sich vergewissern, dass Anliegen so dringlich sind, wie das Papier glauben macht: Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer war am Donnerstag unterwegs im Landkreis – und besichtigte auch zwei der ärgsten Rumpelpisten.

Das Thema "Rötenberger Straße" brennt der Gemeinde Fluorn-Winzeln auf den Nägeln. Die Straße ist in denkbar schlechtem Zustand. Dazu kommt, dass an der "Krone"-Kreuzung auch die Verkehrsführung deutlich verbesserungsfähig ist. Bedarf stellte man schon vor eineinhalb Jahrzehnten fest, und Bärbel Schäfer war bereits das dritte Oberhaupt des Regierungspräsidiums, das sich vor Ort ein Bild machte, doch diesmal scheinen, bei aller Vorsicht, die Zeichen auf "Start" zu stehen. "So nahe dran waren wir noch nie", sagte sie nachdem das Thema in Rathaus bereits diskutiert worden und eine Besichtigung der Firma Hirschmann absolviert worden waren. Trotz des kalten Regens nahm sie sich die Zeit, den Anwesenden Bürgern und Gemeinderäten die Argumente noch einmal darzulegen: Gemeinde und Regierungspräsidium, wo der Fall Fluorn-Winzeln höchste Priorität hat, stehen bereit. Es gibt Planung und Baurecht, die Maßnahme erfülle alle Voraussetzungen. Jetzt hängt es noch an den Bundesmitteln aus dem GVFG-Topf – die braucht die Gemeinde. Der Vergabeentscheid fällt im April. Sie werde sich, versprach Schäfer, in Stuttgart noch einmal für die Rötenberger Straße. "Ich komm’ zum Spatenstich nächstes Jahr", versprach Schäfer. Übrigens: Der Plan sei, "dass man nahtlos weitermacht": Wenn die Rötenberger Straße saniert und aus der verwirrenden Kreuzung ein Kreisverkehr geworden ist, soll der weitere Verlauf der L 422 nach Rötenberg saniert werden.

Die Stadt Dornhan wird mit Zuschüssen gut bedient. Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer informierte sich bei Bürgermeister Markus Huber über zwei Sanierungsgebiete, eines davon im Ortsteil Marschalkenzimmern. Die Stadt will hier die Infrastruktur bündeln und einen attraktiven Ortskern gestalten. In der Balmerstraße in Dornhan plant die Stadt ein Mischgebiet, in dem Wohnen und nichtstörendes Gewerbe möglich sein soll. Schäfer überzeugte sich bei ihrem Besuch in Dornhan, "dass unser Geld gut investiert wird."

Landrat Wolf-Rüdiger Michel, der die Regierungspräsidentin auf der Tour begleitete, bräuchte allerdings auch Fördermittel für die desolate Glatttalstraße. Die Weiterfahrt zum Kloster Kirchberg im Sulzer Stadtteil Renfrizhausen, wo Schäfer die Ausstellung mit Plastiken von Jürgen Knubben anschaute, führte über die L 409 bis nach Hopfau und von dort auf der Kreisstraße weiter Richtung Neckarhausen.

Während die Landesstraße teilweise erneuert ist, hängt die Sanierung der Kreisstraße von Zuschüssen aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz ab. Die Kosten für die zwei geplanten Bauabschnitte lägen bei 6,5 Millionen Euro. Die nicht vorhandene Hangentwässerung und die Verlegung der Glatt zwischen dem Ort Glatt und Neckarhausen seien ursächlich für die hohen Kosten. Michel erhofft sich die Unterstützung des Regierungspräsidentin. Sollten die Mittel für den Straßenbau bewilligt werden, könnte 2016/17 damit begonnen werden.

Der Tag im Kreis Rottweil hatte für Bärbel Schäfer in Hardt begonnen. Dort erfuhr sie nicht nur etwas über die Entwicklung in den vergangenen Jahren: Auch die aktuelle Situation, etwa das ehrenamtliche Engagement der Hardter für die Flüchtlinge, war Thema. Am Abend besuchte die Regierungspräsidentin Rottweil, übergab einen Förderbescheid in der Helios-Klinik und besichtigte das Vinzenz-von-Paul-Hospital.