Straßenbauamtsleiter Martin Osieja und Projektleiter Fred Frech sehen sich einen Schaden der Bundesstraße an. Foto: Kübler

Bis Dezember Vollsperrung zwischen Neufra und Aixheim. Verkehrsbelastung zu groß.

Kreis Rottweil - Bohrungen zwischen Rottweil-Neufra und Aldingen-Aixheim an der Bundesstraße B 14 haben gezeigt: Die Straße muss komplett neu gebaut werden. Sie hält der Verkehrsbelastung nicht stand. Ab 24. August heißt es nun für den Abschnitt: Vollsperrung.

"Wir tauschen den kompletten Oberbau aus", erklären Straßenbauamtsleiter des Landkreises Rottweil Martin Osieja und Projektleiter Fred Frech. Das sei außergewöhnlich, in der Regel würden nur die Asphaltschichten – also maximal 12 Zentimeter – einer Straße erneuert. In diesem Fall sei es jedoch erforderlich, 80 Zentimeter auszutauschen.

Nicht mehr tragfähig

Das liege daran, dass die Straße einfach nicht mehr tragfähig sei. Ohne die Erneuerung würde es immer mehr Bodenwellen, Risse, Absenkungen geben. "Und den Verkehr gefährden", erklärt Frech. Osieja spekuliert indes, dass beim Bau der Straße in den 1960er-Jahren mit weniger Verkehr gerechnet wurde, als die Straße inzwischen tragen muss. Denn je nach errechneter Belastung wird der Oberbau einer Straße unterschiedlich dick gebaut.

Dass die Straße in einem solchen schlechten Zustand ist, führen die Mitarbeiter des Landratsamts aber auch darauf zurück, dass es sich beim Untergrund um bindigen Boden handelt. Sie sprechen von einem "schwierigen Baugrund", von einem Boden, bestehend aus vielen kleinen Körnern, der viel Wasser bindet. So komme es dazu, dass im Untergrund Wasser auf dem Planum (Tragschicht) der Straße stehe.

Beim Neubau der Straße wird an dieser Stelle nun eine Entwässerung eingebaut. Zudem wird eine Bodenverbesserung vorgenommen, es werden Kalk und Zement eingefräst und verdichtet.

Startschuss der rund 3,5 Millionen Euro teuren Baumaßnahme ist am Donnerstag, 24. August. Bis Mitte Dezember ist der Straßenabschnitt komplett gesperrt, umgeleitet wird über Wellendingen und Frittlingen. Im Vergleich zum direkten Weg müssen die Fahrer etwa sechs Kilometer und rund zehn Minuten mehr Fahrtzeit in Kauf nehmen.

Dass manche Fahrer Schleichwege nutzen werden, damit rechnet Projektleiter Frech. Er befürchtet, dass viele durch Neufra fahren werden. "Wenn es überhand nimmt, werden wir die Polizei einsetzen", meint er. Dann wird es Verkehrskontrollen geben.