Nach dem milden Winter besteht im hohen Gras, im Gebüsch und im Wald bereits wieder Zecken-Gefahr. Foto: dpa

Kein FSME-Fall im Kreis Freudenstadt im vergangenen Jahr. AOK Nordschwarzwald gibt Tipps. Impfung wird empfohlen.  

Kreis Freudenstadt - Das milde Wetter ruft bereits wieder die Zecken auf den Plan. Anders als im Kreis Calw ist der Kreis Freudenstadt weniger gefährdet. Wer sich im Freien aufhält, sollte dennoch einige Regeln beachten.

Seit 2008 ist laut AOK Nordschwarzwald eine leicht steigende Tendenz von Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) erkennbar. Betroffen sind vor allem ältere und männliche Versicherte. Der am stärksten belastete Landkreis im Nordschwarzwald ist Calw. Dortgab es 2013 fünf stationäre Klinikaufenthalte mit der Diagnose FSME, gefolgt von Pforzheim mit drei Fällen und dem Enzkreis mit zwei Fällen. Erstaunlicherweise gab es keinen Fall in Freudenstadt.

Die Impfquote im Nordschwarzwald liegt im empfohlenen Rahmen des Robert-Koch-Instituts bei etwa 21 Prozent in allen Kreisen. Aus Furcht vor Zecken und den Krankheiten, die sie übertragen können, möchten viele im Frühjahr und Sommer auf einen Spaziergang über Wiesen und in Wäldern verzichten. Ganz so strikt muss man laut AOK aber gar nicht sein. »Wer sich vorsichtig verhält und entsprechend schützt, sollte sich auf keinen Fall die Freude an der Natur vermiesen lassen«, sagt AOK-Pressesprecher Harald Brandl.

Zu den Krankheiten, die durch Zeckenstiche übertragen werden können, gehören Borreliose und FSME. Zum Schutz vor Stichen und möglichen Infektionen rät die AOK, bei Wanderungen durch Gras oder Gebüsch und im Unterholz geschlossene Schuhe, lange Hosen (am besten in die Schuhe gesteckt) und Shirts sowie eine Kopfbedeckung zu tragen. Die Kleidung sollte zudem hell sein, damit diese leichter nach Zecken abgesucht werden kann. Nach dem Spaziergang abgesucht werden sollten auch der Haaransatz und Hautfalten wie Achselhöhlen und Genitalien. Zeckensprays böten nur für wenige Stunden Schutz – und zwar unmittelbar nach dem Aufenthalt im Freien. Auf der Suche nach einer geeigneten Stichstelle wandern die Spinnentiere oft noch Stunden auf dem Körper herum, bis sie sich festsetzen.

Impfung wird empfohlen

Anders als gegen Borreliose-Bakterien gibt es gegen die FSME-Viren eine Impfung, die die AOK vor allem in Gebieten mit höherem Risiko empfiehlt wie im Nordschwarzwald. »Ob diese Impfung für Sie sinnvoll ist, sollten Sie in Absprache mit Ihrem Arzt klären«, sagt Brandl. Hat eine Zecke gestochen, sollte sie so schnell wie möglich mit einer Zeckenpinzette oder Zeckenkarte nach Anleitung entfernt werden. »Weder mit Öl noch Nagellack oder Klebstoff kann man die Zecke entfernen.« Umso länger die Zecke im Körper bleibt, um so höher ist das Infektionsrisiko.

Zum Glück bleibe der Stich in den allermeisten Fällen aber folgenlos, so Brandl. Dennoch sollte man wachsam bleiben, wenn man von einer Zecke gestochen wurde. Wer an einen roten Ring um die Einstichstelle entdeckt, der sich ausbreitet oder über Grippesymptome wie Fieber, Kopf-, Glieder-, Gelenkschmerzen klagt, sollte umgehend zum Arzt.

Weitere Informationen:

www.aok.de