Kann losgehen: Schüler und Lehrer gestern beim "ZiSch"-Auftakt im "Studio" der Volksbank in Freudenstadt. Foto: Schnekenburger

Mehr Klassen und Jugendliche bei "ZiSch" als beim vorigen Mal.

Kreis Freudenstadt - Experimentier- und Lernfeld Tageszeitung: Das Projekt "ZiSch – Zeitung in der Schule" im Kreis Freudenstadt kann starten. Mehr Klassen und mehr Schüler als im Vorjahr sind mit dabei. Und sie haben auch mehr Möglichkeiten.

Der offizielle Startschuss für die neue "ZiSch"-Runde fiel gestern Nachmittag im "Studio" der Volksbank in Freudenstadt. Zahlreiche Schüler und ihre Lehrer waren gekommen, um mehr zu erfahren. Von Mitarbeitern der drei Partner erhielten sie Informationen zum Ablauf und Praxistipps aus Erfahrungen der Vergangenheit: der Agentur Wolff Pro Media, die das Projekt leitet, des Schwarzwälder Boten und der Volksbank Horb-Freudenstadt.

Alle Schularten vertreten

Mit dabei sind die Gemeinschaftsschule Loßburg, die Falkenrealschule Freudenstadt, die Keplerschule Freudenstadt, die Realschule Dornstetten, die Grund- und Werkrealschule Pfalzgrafenweiler, die Dreifürstensteinschule Dornstetten, das Martin-Gerbert-Gymnasium Horb, die Realschule Horb, das Kepler-Gymnasium Freudenstadt und die Realschule Pfalzgrafenweiler. 18 Klassen der Stufen acht bis zehn mit rund 380 Schülern beteiligen sich – drei Klassen und 80 Schüler mehr als beim vorigen Mal. Petra Wolff von Pro Media freute sich, dass alle Arten weiterführender Schulen dabei sind, von der Gemeinschaftsschule bis hin zum Gymnasium.

Für die jeweiligen Alters- und Leistungsstufen sowie die unterschiedlichen Vorlieben gibt es mehrere Themenblöcke, aus denen sie auswählen können. Die Klassen erhalten neben diversen Unterrichtsmaterialien jeweils vier Wochen lang den Schwarzwälder Boten – wer’s klassisch mag, in gedruckter Form, wer lieber wischt als blättert als digitales ePaper. "Die Möglichkeiten sind vielfältig, und der Kreativität möchten wir keine Grenzen setzen", so Petra Wolff. "Jeder kann für sich entscheiden, was am Besten zu den eigenen Vorlieben passt.". Wolff ist studierte Lehrerin, die sich seit 28 Jahren mit Medienpädagogik befasst.

Das Ziel ist aber bei allen dasselbe: Die Jugendlichen sollen lernen, im weiter wuchernden Dschungel der Medienwelt die Orientierung zu behalten und in Zeiten von "fake-news" – absichtlich in die Welt gesetzte Falschnachrichten zur gezielten Desinformation – sich ein gesundes Maß an Skepsis zu bewahren. Ferner sollen sie lernen, worauf es beim professionellen Journalismus ankommt, der zwar mittlerweile auch in allen "Kanälen" wie sozialen Medien anzutreffen ist, bei dem es aber Regeln gibt. "Es gibt einen großen Unterschied zwischen Fakten und Nachrichten auf der einen Seite, Meinungen auf der anderen Seite", so Wolff. Aufgabe der Zeitungen ist es, beides sauber voneinander zu trennen, dem Leser oder Nutzer die Möglichkeit zu geben, sich selbst eine eigene Meinung zu bilden.

In den kommenden vier Wochen arbeiten sich die teilnehmenden Klassen ins Thema ein, erhalten dafür kostenlos professionelles Unterrichtsmaterial, durch die Unterstützung der fünf Volks- und Raiffeisenbanken im Kreis Freudenstadt, die in ihren 42 Filialen mit 438 Mitarbeitern rund 100 000 Kunden betreuen. Unterstützung erhalten sie dabei von den Lokalredakteuren, die auf Wunsch in die Klassen kommen, sich in der Redaktion bei der Arbeit über die Schultern schauen lassen oder die Schüler beim Schreiben unterstützen. Denn die Klassen sollen selber Artikel verfassen, über Themen, die sie interessieren. Die Beiträge sollen auf Sonderseiten veröffentlich werden. Zum Begleitprogramm gehören ferner Besichtigungen des Druckzentrums Südwest in Villingen-Schwennigen und Kreativprojekte, etwa "Kunst aus Tageszeitungen".

Preisgelder winken

Einen Anreiz, das Thema ernst zu nehmen, bieten auch die Volks- und Raiffeisenbanken. Alle veröffentlichten Schüler-Beiträge nehmen automatisch an einem Wettbewerb teil. Für den jeweils besten Artikel zum Thema nach freier Wahl winken 250 Euro Siegprämie, ebenso für das beste Foto. Noch einmal 250 Euro Preisgeld sind für den besten Artikel ausgelobt zu einem Thema der Volks- und Raiffeisenbanken. Denn auch die Kreditinstitute wollen den jungen Leuten Kompetenz mit auf den Weg geben: Wie man vernünftig und wirtschaftlich mit Geld umgeht. Die Schulen können Lehrlinge der Banken einladen, um bei Interesse mehr über eine Ausbildung im Finanzsektor zu erfahren.