Um besondere Rücksicht bittet die Polizei die Autofahrer. Foto: Pleul

Behörde appelliert an Vernunft der Fahrer. Kontrollen angekündigt. Ratschläge für Eltern.

Kreis Freudenstadt - Achtung, Kinder: Heute, Montag, fängt die Schule wieder an. Die Polizei bittet Autofahrer um Rücksicht und kündigt Kontrollen an.

Viele Kinder würden sich jetzt erstmals selbstständig im Straßenverkehr bewegen. Auf dem Schulweg seien sie deshalb auf die Rücksicht der anderen Verkehrsteilnehmer angewiesen, heißt es in einer Pressemitteilung der Polizei. Mädchen und Buben seien speziellen Risiken ausgesetzt: Ihr Hauptaugenmerk gelte nicht dem Verkehr und den damit verbundenen Gefahren. So müssen alle anderen Verkehrsteilnehmer umso vorsichtiger sein. Aber auch die Eltern könnten einiges tun, um ihre Schützlinge vor Gefahren zu bewahren (Siehe Infokasten).

Die Polizei schenke in den kommenden Wochen Schulwegen erhöhte Aufmerksamkeit. Zum Schutz der schwächsten Verkehrsteilnehmer kündigt das Polizeipräsidium Tuttlingen verstärkte Kontrollen an und fordert Fahrer zu besonderer Umsicht auf. Hingegen werde Fehlverhalten "konsequent geahndet". Die Beamten messen auch die Geschwindigkeit im Bereich der Schulwege. Teuer werde aber nicht nur Raserei, sondern auch Verstöße gegen Park- oder Haltverbote. Auf empfindliche Strafen müssen sich auch Autofahrer einstellen, die um Schulen, Kindergärten und an Zebrastreifen mit dem Handy am Ohr erwischt werden. Im Übrigen kontrolliert die Polizei, ob die Fahrräder der Kinder und Schulbusse technisch in Ordnung sind. Im Auge haben sie außerdem, ob Kinder im Auto richtig gesichert sind. Dazu zählen angelegter Sicherheitsgurt und altersgerechter Kindersitz. Sie seien "die beste Lebensversicherung", wenn Kinder gefahren werden, auch auf kurzen Wegen. Für Kinder, die älter als zwölf Jahre oder größer als 1,50 Meter sind, reicht der Sicherheitsgurt.

Für Kinder, die mit dem Rad fahren, sei der Helm ein wichtiger Schutz. Es gibt keine Helmpflicht, deshalb appellieren die Polizisten an die Mädchen und Buben, dass es wichtig ist, sich selbst vor Kopfverletzungen bei Unfällen zu schützen. Ferner setzt die Polizei auf Radfahrausbildung und will beobachten, wie sich die Kinder in Bussen und Bahnen verhalten.

Weitere Informationen: www.gib-acht-im-verkehr.de www.schuetze-dein-bestes.de

Eltern sollen mit ihren Kindern den Weg zur Schule mehrmals gemeinsam gehen und auf die Gefahrenpunkte hinweisen. Das schafft Selbstvertrauen und Sicherheit.

Lehrreich kann es sein, ein Spiel aus dem Schulweg zu machen: Eltern und Kinder tauschen die Rollen, das Kind soll die Eltern zur Schule führen.

Kinder sollen grundsätzlich auf Wegen für Fußgänger gehen und Straßen nur an übersichtlichen Stellen an Ampeln, Mittelinseln oder Zebrastreifen queren. Auf dem Gehweg sollen sie innen gehen, nicht am Straßenrand. Beim Queren erst losgehen, wenn alle Fahrzeuge stehen. "Nehmen Sie lieber einen Umweg in Kauf. Der kürzeste Weg ist nicht immer der sicherste", so die Polizei.

Der sichere Schulweg beginnt schon vor dem Aufbruch zu Hause. Kinder sollen nicht in Zeitnot geraten, denn unter Zeitdruck passieren Fehler: lieber also ein paar Minuten früher aufstehen. Es läuft nicht immer alles nach Plan. Baustellen, eine gesperrte Unterführung oder eine ausgefallene Fußgängerampel können den Schulweg verlängern.

Bitte nicht mit dem Auto! Sofern es möglich ist, sollen Eltern ihr Kind immer zur Schule laufen lassen. Nur so lernen Kinder, sich selbstständig und sicher im Straßenverkehr zu bewegen. Außerdem: Frische Luft und Bewegung am Morgen machen munter und fit für die Schule. Dazu kommt, dass die sogenannten Eltern-Taxis immer wieder für gefährliche Situationen und Chaos vor dem Schulgelände sorgen.

Wer sein Kind trotzdem fahren muss, soll möglichst ein Stück abseits des Schulgeländes parken und das Kind wenigstens das letzte Stück zum Schultor allein laufen lassen.

Die dunkle Jahreszeit kommt. Kinder sollten immer helle und reflektierende Kleidung tragen.

Vorbild sein: Auch Eltern sollen die Straßen nur an Fußgängerüberwegen oder Fußgängerampeln überqueren.