Das Polizeirevier Freudenstadt könnte bald dem neuen Polizeipräsidium Pforzheim unterstellt sein. Foto: Rath

Polizeireform auf dem Prüfstand. Zuständig für Nordschwarzwald. Norbert Beck begrüßt Empfehlung.

Kreis Freudenstadt - Der Abschlussbericht zur Evaluation der Polizeistrukturreform des Landes liegt vor. Die für den Kreis wichtigste Empfehlung: Es sollte ein neues Polizeipräsidium in Pforzheim geschaffen werden, zu dem neben dem Stadtkreis Pforzheim auch der Enzkreis sowie die Landkreise Calw und Freudenstadt gehören.

Der Landtagsabgeordnete Norbert Beck (CDU) begrüßte den Vorschlag. Mit der Polizeireform unter dem damaligen Innenminister Reinhold Gall sei er nie zufrieden gewesen, sagte er. In Tuttlingen sei der Kreis schlecht aufgehoben. Das liege aber nicht an der Arbeit der Polizisten, sondern an den langen Wegen, betonte er. Zu Pforzheim habe es aber immer gute Beziehungen gegeben. Er hoffe, dass der Empfehlung gefolgt werde und dann wieder Ruhe und Kontinuität in der Polizeiarbeit einkehren könne.

Der Kreistag des Kreises Freudenstadt hatte bereits vor der Polizeireform im April 2012 nach einer hitzigen und emotionalen Debatte bei zehn Gegenstimmen einen Beschuss gefasst, um die Polizeidirektion Freudenstadt zu erhalten. Darin hieß es: "Der Kreistag spricht sich für die Erhaltung der Polizeidirektion Freudenstadt aus. Bei der vorliegenden Reform wird eine Verschlechterung der Polizeipräsenz befürchtet. Außerdem wird kritisiert, dass die politische Einheit der Region Nordschwarzwald nicht gewährleistet ist".

Vor der Evaluierung wurde das Thema im Kreistag nicht behandelt. Der Regionalverband Nordschwarzwald hatte allerdings eine Resolution zur Bildung eines Polizeipräsidiums in Pforzheim verabschiedet. Laut Pressesprecherin Sabine Eisele vom Landratsamt Freudenstadt wurde im Kreistag ebenfalls angeregt, eine solche Resolution zu verabschieden, zu einer Behandlung des Themas im Kreistag und zu einem Beschluss sei es aber nicht gekommen.

Für ein Polizeipräsidium in Pforzheim habe es vom Kreistag Freudenstadt keine offizielle Positionierung gegeben. Landrat Klaus Michael Rückert war aus terminlichen Gründen gestern für eine Stellungnahme nicht erreichbar.