Im Kreistag kommen neue Überlegungen zur Zukunft des MVZ-Betriebs im Bau des einstigen Horber Krankenhaus auf. Eine Privatisierung soll geprüft werden. Foto: Hopp

SPD-Kreistagsfraktion fordert: aufgeben oder privatisieren. Klinik an "Grenze der Wirtschaftlichkeit".

Freudenstadt/Horb - Wird das Horber Krankenhaus jetzt ganz aufgegeben? Das fordert die SPD-Kreistagsfraktion.

Fraktionschef Reiner Ullrich wehrte sich zunächst gegen eine Senkung der Kreisumlage. Ullrich: "Wer die Absenkung der Kreisumlage will, muss in diesem Zusammenhang logischerweise auch die Privatisierung der kreiseigenen Krankenhäuser in Betracht ziehen." Weil man die Mittel für den Teilneubau des Krankenhauses Freudenstadt dringend benötige.

Dann forderte er, dass der Standort Horb entweder privatisiert oder aufgegeben wird. Ullrich: "Es ist die Frage, inwieweit das medizinische Konzept in Horb mit Geriatrie ohne innere Medizin in Horb und einem MVZ, das nachhaltig Verluste produziert, weitergeführt werden kann. In diesem Zusammenhang beantragt die SPD-Kreistags-Fraktion, dass die Verwaltung in Zusammenarbeit mit der KLF prüft, inwieweit die Möglichkeit besteht, das bisherige Krankenhausgebäude in Horb aufzugeben und an eine andere Einrichtung weiterzugeben. Daneben wäre zu prüfen, ob ein Krankenhausneubau in Horb unter Beteiligung der Stadt Horb und eines Dritten möglich erscheint."

Wie aus KLF-Kreisen zu erfahren ist, ist die geriatrische Klinik in Horb mit ihren knapp 60 Betten an der "Grenze der Wirtschaftlichkeit". Eine Größe von 100 bis 120 Betten wäre betriebswirtschaftlich vernünftig zu fahren. Die Idee, dass die Stadt Horb ein Grundstück zur Verfügung stellt, auf das ein privater Anbieter eine geriatrische Klinik bauen lässt, war in der KLF auch schon angedacht worden. Bisher waren diese Ideen im Rathaus von Horb abgelehnt worden. Mit der Begründung, dass es zunächst Aufgabe des Landkreises sei, die Gesundheitsversorgung sicherzustellen.

Wolf Hoffmann (Grüne): "Die Investitionen in das Haus in Horb haben nicht die gewünschten Ergebnisse gebracht. Doch auch als Horber muss ich sagen: Wer jetzt suggeriert, man könne Horb als Krankenhaus noch retten, hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Es geht inzwischen nicht mehr um Horb, sondern um alles. Das Freudenstädter Krankenhaus ist unser Krankenhaus." OB Peter Rosenberger hatte im Gespräch mit unserer Zeitung gesagt, dass man auch die Option einer Privatisierung der Krankenhäuser prüfen müsse.