In Medaillennähe ist Tino Uhlig bei den Paralympics in Sotschi über 20 Kilometer im klassischen Stil gelaufen. Bei der WM in den USA sind seine Erwartungen nicht so hoch angesiedelt. Foto: Woitas

Behindertensport: Tino Uhlig startet bei Ski-nordisch-WM in Cable. Florian Schillinger als Begleitläufer dabei.

Mit dem Einstockläufer Tino Uhlig und Guide Florian Schillinger sind auch zwei Sportler aus dem Kreis am Dienstag von Frankfurt aus zu den Weltmeisterschaften Ski nordisch des Internationalen Paralympischen Komitees aufgebrochen. Sie werden vom 23. Januar bis 1. Februar in Cable (USA) stattfinden.

Die acht nominierten Langläufer und Biathleten und ihre Begleitläufer haben sich zuletzt während eines achttägigen Trainingslagers im italienischen Livigno den letzten Schliff für die Titelkämpfe im US-Bundesstaat Wisconsin geholt.

Dabei endgültig in die Saison eingestiegen ist auch der für die VSG Mitteltal-Obertal startende Tino Uhlig, der nach dem letztjährigen Höhepunkt mit der Teilnahme an den Paralympics in Sotschi aus privaten und beruflichen Gründen sein Trainingspensum etwas zurückgefahren hatte. Auch an den ersten Weltcupwettbewerben des Winters im Dezember in Finnland hatte Uhlig nicht teilgenommen, sich dafür bei regionalen Rennen langsam wieder in Form gebracht. Der Routinier wird sich bei der WM in erster Linie auf die Staffel und das 10-Kilometer-Klassisch-Rennen konzentrieren, nachdem er in Sotschi dabei jeweils den fünften Platz belegt hatte. Wegen des zu hohen Trainingsaufwandes wird er bei den Biathlon-Wettbewerben aussetzen.

Einen Platz unter den ersten fünf "mit Tendenz nach vorne" peilen derweil die sehbehinderte Vivian Hösch (Ring der Körperbehinderten Freiburg) und ihr Begleitläufer, der Glattener Florian Schillinger (SV Baiersbronn) an. Ihr Fokus liegt vor allem auf den Sprintwettkämpfen. Unter der Regie von Bundestrainer Ralf Rombach absolvierte auch das Duo, das im Dezember beim ersten Weltcup in Vuokatti ihr erstes gemeinsames Klassikrennen bestritten hatten, in der Trainingswoche von Livigno nochmals trotz einiger Wetterkapriolen mit einem Wärmeeinbruch und starken Winden sehr intensive Einheiten, die sich jetzt bei den WM-Rennen auszahlen sollen.

Die Eröffnungsfeier des Saisonhöhepunkts steigt am morgigen Freitag, 23. Januar, das erste Rennen ist der Biathlon-Sprint am Tag darauf. Bis Sonntag, 1. Februar, folgen sechs weitere Wettkämpfe.

Die größten Medaillenchancen aus deutscher Sicht darf sich Andrea Eskau (USC Magdeburg) ausrechnen. Die 43-jährige Paralympics-Siegerin über die Kurzdistanz im Biathlon von Sotschi 2014 aus Bergheim bei Köln zählt sowohl im Biathlon als auch im Langlauf zum erweiterten Favoritenkreis.

Teamintern hat sie in Anja Wicker (MTV Stuttgart) eine beachtenswerte Konkurrentin, spätestens seit deren überraschenden Gold- und Silber-Erfolgen in Sotschi. Wicker reist mit der Empfehlung zweier Podestplätze beim bislang einzigen Weltcup der Saison nach Cable. "Ich freue mich wahnsinnig auf die WM und will soweit es geht vorne mitlaufen", sagt die 23-jährige Schwäbin, die im letzten Jahr Freudenstadt aus Anlass des Vortrags der früheren Paralympicsiegerin Verena Bentele besuchte und jüngst vom Deutschen Behindertensportverband (DBS) in das Elitenförderprogramm "Top Team" mit Hinblick auf die Paralympischen Spiele von Pyeongchang 2018 berufen wurde.

Bei den Männern tankte zuletzt der Gundelfinger Martin Fleig (RiG Freiburg) reichlich Selbstvertrauen. In Vuokatti schlug Fleig im Sprint über die 7,5 Kilometer sogar den starken russischen Läufern ein Schnippchen.

u Rennen in Cable:

Samstag, 24. Januar: Biathlon Sprint (Frauen 6 km/Männer 7,5 km).

Sonntag, 25. Januar: Langlauf Langstrecke im freien Stil (Sitzend: Frauen 12,5 km/Männer 15 km, Sehbehindert: Frauen 15 km/Männer 20 km).

Dienstag, 27. Januar: Biathlon mittlere Distanz (Frauen 10 km/Männer 12,5 km).

Mittwoch, 28. Januar: Langlauf Sprint im klassischen Stil (Sitzend: 0,8 km/Sehbehindert 1,2 km).

Freitag, 30. Januar: Biathlon (12,5 km/15 km).

Samstag, 31. Januar: Langlauf-Staffel (4x2,5 km).

Sonntag, 1. Februar: Langlauf mittlere Distanz im klassischen Stil (Frauen 5 km/Männer 10 km).