Im Kreis häufen sich die Fälle, in denen Unbekannte Kinder ansprechen, bedenklich. (Symbolbild) Foto: pixabay

Zwischenzeitlich sechs Vorfälle bekannt. Ermittlungen laufen. Polizei kontrolliert verstärkt Schulen.

Kreis Freudenstadt - "Mann will Mädchen mit Süßigkeiten in Auto locken" oder "Unbekannter spricht Grundschüler an": Im Kreis Freudenstadt häufen sich die Meldungen über solche Fälle. Die Anzahl ist mittlerweile erschreckend: In den vergangenen Wochen wurden Schüler sechsmal von Unbekannten angesprochen. Die Polizei ist sensibilisiert und kontrolliert jetzt vermehrt die Schulen im Kreis.

Unbekannter will Kinder mit Kuscheltier ins Auto locken

Der jüngste Vorfall ereignete sich am Mittwoch in Horb-Talheim. Vor der Steinachtalschule stoppte ein unbekannter Mann in einem weißen Kastenwagen, öffnete das Fenster und schenkte zwei Kindern ein Kuscheltier. Ein Betreuer, der das Geschehen zufällig beobachtete, eilte zu den Kindern. Der Unbekannte flüchtete.

Info-Brief an besorgte Eltern

Der Fall wurde bei der Polizei in Horb angezeigt und auch die Schulleitung reagierte mit einem Infobrief an die besorgten Eltern, der zusammen mit der Polizei verfasst wurde. In diesem heißt es, dass eine Schulsozialrbeiterin bereits mit den beiden Kindern gesprochen habe. Auch alle anderen Schüler und deren Eltern wurden für das Thema sensibilisiert.

Die Polizei ermittelt. Die Vernehmungen der Kinder seien noch nicht abgeschlossen, bestätigt Harri Frank vom Polizeipräsidium Tuttlingen. Man erhoffe sich weitere Erkenntnisse durch das Kuscheltier. Dieses werde derzeit kriminaltechnisch untersucht.

An der Gutermann-Grundschule in Horb ereignete sich am 14. Februar ein ähnlicher Vorfall, der ebenfalls angezeigt wurde.

Vorfälle auch in Pfalzgrafenweiler

Doch nicht nur in Horb wurden solche Vorfälle verzeichnet. In Pfalzgrafenweiler wurden Schüler auf dem Marktplatz am 5. und 7. Februar von Unbekannten angesprochen. Die Fälle in Pfalzgrafenweiler hätten, so Frank, aber keinen Bezug zur Schule. Da die Kinder den Vorfall aber im Unterricht angesprochen hätten, habe die Schule Anzeige erstattet.  

Bereits am 15. Januar wurde in Horb-Grünmettstetten ein Mädchen von einem Unbekannten angesprochen. Der Unbekannte wollte die Neunjährige mit Süßigkeiten in sein Auto locken. Das Mädchen ging weiter. Laut Beschreibung des Kindes war der Mann nicht sehr groß, hatte braune (zumindest dunklere) Haut und sprach mit ausländischem Akzent. Der Unbekannte trug eine Brille und hatte blaue Augen. Sein Alter schätzt die Neunjährige auf etwa 40. Er war bekleidet mit schwarzer Jacke, schwarzer Hose, weißem Pulli und Pudelmütze. Außerdem trug er dunkle Sportschuhe.

Auch in Freudenstadt gab es einen Vorfall. Am 11. Januar war ein Schüler der Hartranft-Grundschule auf dem Heimweg. In der Bahnhofstraße wurde er von einem Fremden in einem Auto angesprochen. Der Unbekannte bot an, das Kind heimzufahren. Der Junge lehnte ab.

Polizei nimmt Fälle ernst

In allen Fällen hatte die Polizei bisher keinen Ermittlungserfolg. Dass es sich um einen Serientäter handle, glauben die Beamten nicht. "Da sich alle Fälle von der Personenbeschreibung und auch von den Fahrzeugen her unterscheiden, schließen wir einen Zusammenhang aus", berichtet Frank. Dennoch nehme die Polizei alle Fälle sehr ernst und fahre jetzt vermehrt Streife an den Schulen im Kreisgebiet.