Große Sprünge sind gefragt, wenn die Kaninhopgruppe Freudenstadt am Start ist. Foto: Braun

Wenn Kaninchen über Hindernisse springen: Sportart ist noch unbekannt. Tierschutz steht im Vordergrund.

Kreis Freudenstadt - Kaninchen, die begeistert über Hindernisse aller Art springen und dabei von ihrem Begleiter an einer Kaninchenleine geführt werden – diese Sportart nennt man Kaninhop. Wenngleich sie noch relativ unbekannt ist, erfreut sie sich doch wachsender Beliebtheit – auch im Kreis Freudenstadt.

Kaninhoptrainer Michael Braun von der Kaninhopgruppe KV-Freudenstadt ist mit seinen Kaninchen seit 2008 aktiv. Die Kaninhopgruppe KV-Freudenstadt ist eine Gruppe der Kleintierzuchtvereine des Kreisverbands Freudenstadt. Ihre Mitglieder kommen aus Alpirsbach, Dornstetten, Freudenstadt, Mitteltal und Sulz. "Momentan wird allerdings nur in Freudenstadt und Alpirsbach Kaninhop betrieben", erklärt Kreisjugendleiter Michael Braun. Geht es nach ihm, soll sich das bald ändern.

Seit 2010 findet jährlich ein Kaninhopwettbewerb in Dornstetten statt, der sich wachsender Beliebtheit bei Kaninhoppern aus ganz Süddeutschland erfreut. Erste Erfolge konnten bei den Vereins-Jugendlichen bereits auf überregionalen Turnieren erzielt werden, und auch künftig möchte man den Sport im Einklang mit seinem Haustier entsprechend weiter voran bringen. In Freudenstadt und bei den anderen Kleintierzuchtvereinen sind neue Mitglieder jedenfalls jederzeit willkommen, betont Michael Braun und rührt dafür schon mal kräftig die Werbetrommel. "Wir haben drei Kaninhoptrainer und auch drei geprüfte Schiedsrichter in unserer Gruppe, die jederzeit gerne unterstützen."

Kaninhop wurde in den 70er-Jahren in Schweden erfunden und kam um 1990 nach Deutschland. Seit 2008 gibt es diesen Sport auch offiziell im Landesverband Württemberg-Hohenzollern. "Wichtig ist die gute Beziehung zwischen Mensch und Kaninchen. Das genseitige Vertrauen und ein angstfreies Tier sind optimale Voraussetzungen für eine erfolgreiche sportliche Zukunft", betont der Jugendleiter.

Nach der Gewöhnungsphase des Kaninchens an das Geschirr kann es losgehen. Dabei sei es wichtig, immer auf die Bedürfnisse des Tiers zu achten und keinen Zwang auszuüben, erklärt Braun. Übersteigerter Ehrgeiz des Begleiters ist da fehl am Platz und unbedingt zu vermeiden. "Tierschutz steht in jedem Fall an erste Stelle. Nur, wenn sich das Tier gerne bewegt und springt, ist es für den Sport geeignet", so der Fachmann. Dabei sei es egal, ob es sich um ein Rassekaninchen oder ein sogenanntes Hauskaninchen handelt, auch die Größe spiele keine Rolle. Die großen Rassen seien jedoch nicht so erfolgreich wie die kleineren Arten. Kaninchen und Halter fangen klein an und üben bei einer Hürdenhöhe von rund fünf Zentimetern die ersten Sprünge.

Neben Höhe und Menge der Hindernisse kommt es auch auf die Schnelligkeit beim Durchlaufen des Hindernisparcours an. "Ein Vorteil ist auch, dass die aktiven Tiere viel Bewegung und soziale Kontakte zu anderen Kaninchen haben", erklärt Braun. Kaninhop sei ähnlich, wie mit einem Hund an der Leine Gassi zu gehen oder mit einem Pferd über einen Parcours zu springen.

Im Verein stehe in jedem Fall der Spaß von Halter und Tier im Vordergrund, betont der Jugendleiter, und bei dem in regelmäßigen Abständen stattfindenden Training sei dieser in ausreichendem Maß vorhanden. Der Kaninhop-Beauftragte organisiert das Training und legt die Schwierigkeitsklassen fest, in der die Tiere starten dürfen. Auf den Gesundheitszustand des Kaninchens wird geachtet, und außerdem werden Ratschläge zu Haltung und Fütterung gegeben.