Mit der Neufassung des Bundeskinderschutzgesetzes werden Führungszeugnisse für ehrenamtliche Betreuer erforderlich. (Symbolfoto) Foto: Schlüter

Neufassung des Bundeskinderschutzgesetzes wird im Kreisjugendring diskutiert. Mehr Infos am 21. Oktober.

Kreis Freudenstadt - Der Kreisjugendring (KJR) Freudenstadt hatte seine Mitgliedsverbände zur Delegiertenversammlung nach Horb eingeladen. KJR-Vorsitzender Klaus Kübler aus Baiersbronn hieß 15 der 23 Verbände mit jeweils meist mehreren Delegierten in der rappelvollen ASV-Cafeteria am Manfred-Volz-Sportpark willkommen.

Die Jugendverbände kommen aus den Bereichen Sport, Kirchen, Gesang, Blasmusik, Hilfs- und Rettungsorganisationen, Naturschutz, Lebenshilfe, Gewerkschaften, Kleintierzüchter und Brauchtumspflege. Kübler dankte dem ASV Horb für die großzügige Überlassung der Räumlichkeiten, das sei nicht selbstverständlich, sagte er.

Der KJR ist die Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände und Jugendabteilungen der Erwachsenenverbände sowie der sonstigen Vereinigungen, die Kinder- und Jugendarbeit im Landkreis Freudenstadt betreiben. Er vertritt die jugendpolitischen Interessen seiner Mitglieder gegenüber den Kommunen und der Landkreisverwaltung. Dabei liegt der Schwerpunkt nicht auf der Vertretung vereinsspezifischer Interessen, sondern auf überfachlichen, sozialpädagogischen und freizeitorientierten Inhalten der Kinder- und Jugendarbeit.

Allerdings will der KJR keinesfalls in Konkurrenz zu den Angeboten seiner Mitglieder treten, sondern diese Angebote durch kreisübergreifende Aktionen wie Studienfahrten, spezielle Tagungen oder kulturelle Angebote ergänzen. Die KJR-Arbeitsschwerpunkte sind im Wesentlichen: Organisation von Jugendleiterschulungen, Beratung der Vereine und Kommunen in Fragen der Jugendarbeit sowie Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendamt und dem Jugendhilfeausschuss.

Die Abwicklung der üblichen Regularien einer Mitgliederversammlung war am Montagabend recht flott erledigt. Susanne Klumpp aus Baiersbronn trug eine positive Finanzbilanz für 2013 vor und berichtete, dass der prognostizierte Aufwand für das laufende Jahr mit einer vertretbaren Auffüllung durch die Rücklagen ausgeglichen werden kann. Beisitzer Siggi Kalmbach aus Schopfloch hat mit der Verwaltung, Pflege und Instandhaltung der fast 80 Jugendzelte einen Ganzjahresjob, und die stellvertretende KJR-Vorsitzende, die Horber Sozialarbeiterin Manuela Sacherer, berichtete anschaulich über die Geschäftsführung im Jugendfonds des Landkreises. Im Vorjahr gab es 48 Zuschuss-Bewilligungen und in diesem Jahr beträgt die Fördersumme 21 000 Euro. Die KJR-Halbtagskraft Kristin Schrägle berichtete über stattgefundene und vorgesehene Jugendleiterschulungen.

In Dornstetten wurde die Schulung mit dem erfahrenen Referenten Rolf Spreter und 16 Teilnehmern erfolgreich beendet. In diesem Herbst soll wieder eine Schulung mit Rolf Spreter in Salzstetten stattfinden. Dazu laufen derzeit Gespräche mit Ortsvorsteher Wolfgang Fahrner. Daneben können auch weitere Schulungen laufen, wenn mindestens zehn Teilnehmer vorhanden seien, so Schrägle. In den letzten Monaten fanden auch acht Alkohol-Workshops statt. Die geplante Präsentation des Landkreis-Eventmobils fiel buchstäblich ins Wasser. Buchungen dieses Anhängers sind erst wieder für das Jahr 2015 möglich, für dieses Jahr ist er bereits ausgebucht.

Nach der Abwicklung der Tagesordnung gab es zwei Vorträge, und zwar von der Jugendamtschefin Charlotte Orzschig und zwei Repräsentanten des Stuttgarter Vereins "Choice". Orzschig gab Informationen zur Neufassung des Bundeskinderschutzgesetzes in Bezug auf die Notwendigkeit von Führungszeugnissen für ehrenamtliche Betreuer. Dazu wird eine Info-Veranstaltung am 21. Oktober von 17.30 bis 20.30 Uhr angeboten. Man war sich schnell einig, dass das Vorhaben des Gesetzgebers eine relative Zumutung für alle in der Kinder- und Jugendarbeit Tätigen darstellt. "Es muss aber halt sein", so der Tenor im Versammlungsraum. Die intensive Diskussion habe gezeigt, wie offen, aber auch sensibel man im KJR die Sache angehe, sagte die Jugendamtsleiterin abschließend. Der Verein "Choice" stellte das Projekt "Spendentanz 2015" recht anschaulich vor. Man will mit dieser Aktion die Stiftung "Eigen-Sinn" in Freudenstadt unterstützen.