Peter Rosenberger, CDU-Kreisrat und Horber OB, setzte sich vergeblich für einen Ideenwettbewerb für die gesamte KlF ein. Foto: Hopp

Stimmen im und nach dem Kreistag zur Krankenhaus-Entscheidung. "Man hat an einer Zusammenarbeit kein Interesse".

Kreis Freudenstadt - Eine wichtige Entscheidung für den Landkreis und viele Wortbeiträge und Meinungen: Die Entscheidung, einen Ideenwettbewerb für das Horber Krankenhaus anzustoßen und die Akut-Klinik jetzt erstmal zu schließen, wurde im und nach dem Kreistag unterschiedlich kommentiert.

Heinz Hornberger, CDU-Fraktionsvorsitzender: "Wir haben uns bewegt. Man muss nun überprüfen, ob ein Markterkundungsverfahren von neutraler Seite eine neue Grundlage gibt. Die ganz große Mehrheit meiner Fraktion trägt diesen modifizierten Beschlussvorschlag mit."

Reiner Ullrich, SPD-Fraktionsvorsitzender: "Es freut uns sehr, dass die Vorschläge der SPD so schnell Eingang gefunden haben. Unser Antrag hat dazu beigetragen, dass nochmal Bewegung in die Debatte gekommen ist. Denn die Bauphase in Horb wird nun genutzt, weitere konzeptionelle Möglichkeiten zu überprüfen. Wichtig ist, was am Ende herauskommt, damit eine sachliche Grundlage da ist."

"Es macht uns keinen Spaß, Einschnitte zu beschließen"

Klaas Klaasen, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler: "Man muss der Euphorie mit dem Markterkundungsverfahren eine faire Chance geben. Aber wir hoffen, dass es nicht zu lange dauert. Weil dann vielleicht Chancen für eine geriatrische Reha schwinden. Noch ein Wort an die Horber: Wir wissen, dass Horb die größte Stadt des Landkreises ist. Es macht uns keinen Spaß, Einschnitte zu beschließen."

Lutz Wäckers (Grüne): "Ich habe Schwierigkeiten, wenn sich das Verfahren nur auf Horb bezieht. Weil das Freudenstädter Krankenhaus auch den Horber Raum benötigt, wie der Vortrag von Ameos in Horb aufgezeigt hat."

Ernst Wolf (FDP): "Das sind wir den Horber Bürgern schuldig. Ich hoffe, dass ab heute bei dieser ganzen Diskussion wieder Ruhe einkehrt."

Horbs OB Peter Rosenberger nach der Sitzung: "Ich bin hin und hergerissen. Wir haben zwar mit dem Durchbruch des Markterkundungsverfahren gepunktet. Dass es aber ausschließlich für Horb gilt, zeigt, dass man an einer Zusammenarbeit kein Interesse hat."

Wolfgang Kronenbitter (Freie Wähler): "Das ist ein Teilerfolg. Das größte Übel konnte verhindert werden. Jetzt muss das Beste aus dem Beschluss gemacht werden."

FDP-Kreisrat Daniel Wochner: "Ich halte die Entscheidung nicht für sachgerecht. Es wäre besser gewesen, man hätte die gesamte KLF richtig und umfassend geprüft. Jetzt hat der Standort Freudenstadt den Luxus-Status, dass dort nicht hingeschaut wird, ob die Konzepte funktionieren.Mir tun die Angestellten des Horber Krankenhauses leid, die so kurz vor Weihnachten den Stuhl vor die Tür gestellt bekommen. Ich kenne viele private Unternehmer, die nicht so handeln wie der Landkreis."

Reiner Klinger, Vorsitzender der Bürgerinitiative für das Horber Akut-Krankenhaus: "Das war das einzige, was erreicht werden konnte. Schade finde ich, dass es nicht möglich gemacht wurde, den gesamten Kreis zu einer Zusammenarbeit bei den Krankenhäusern zu bekommen."

Horbs Bürgermeister Jan Zeitler: "Ich bin enttäuscht, dass wir so hart kämpfen mussten, um das Markterkundungsverfahren zu bekommen. Die Chance, dass Horb sein Krankenhaus behält, ist da."

Horbs Gemeinderat Adolf Bamberger: "Ein schlechter Beschluss. Damit dürfte es mit dem Haus in Freudenstadt bald bergab gehen. Nach dem, was ich da heute gehört haben, bezweifle ich, dass der Kreistag einen privaten Träger für Horb zulässt."

Zuschauer Rudolf Bok aus Horb: "Die Schließung der Akut-Klinik Horb lehne ich ab. Wenn das einmal zu ist, ist es zu. Ich denke aber, Horb ist für private Investoren sicherlich interessant."