Foto: Braun/Schwark/Fritsch

Traumhafte Landschaft, schöne Fahrzeuge und bestes Spätsommer-Wetter bei Schwarzwald-Rallye.

Kreis Freudenstadt - Die "Baiersbronn classic 2016" ist Geschichte. Am Sonntag endete die große Oldtimer-Rallye. Veranstalter, Fahrer und Zuschauer hatten traumhaftes Wetter. Gesamtsieger wurden Georg Weidmann und Curt Bloss.

Noch während der dichte Morgennebel über Baiersbronn hing, strahlte am Start-Ziel-Areal in Obertal bereits die Sonne. Angesichts des Wetters und einer perfekten Organisation strahlten die Organisatoren und Teilnehmer um die Wette, denn auch das letzte Rennen erwies sich als wahrer Zuschauermagnet.

Show zum Abschluss

Die "Schwarzwald-Rallye für Genießer" bot am letzten Tag nochmals eine richtig große Show, denn die nostalgischen Fahrzeuge und rassigen Motorräder starteten in Obertal, um den Ruhestein zu erklimmen. Obertal hatte wieder alle Helfer mobilisiert und bewirtete die Gäste im Anno-dazumal-Look. Die Interessengemeinschaft Obertal bewirtete, der ganze Ort hatte sich herausgeputzt und Feuerwehr, Bergwacht und Vereine trugen zum Gelingen bei.

Bürgermeister Michael Ruf hatte sich im langen Ledermantel mit weißem Strohhut am Start eingefunden und schwärmte von seinen Rallyeerfahrungen und der tollen Schwarzwald-Landschaft. "Es gibt doch immer wieder Ecken, die man nicht kennt. Dies ist eine Superveranstaltung, auch Dank der vielen ehrenamtlichen Helfer, die so etwas überhaupt erst ermöglichen", so Ruf.

"Diese Veranstaltung ist nun eine feste Größe, denn die Leute kommen nur mit ihren tollen Autos, wenn auch die Veranstaltung passt", schwärmte Sprecher Johannes Hübner, der mit glänzenden Augen die heranrollenden Raritäten kommentierte. Als Mitbegründer einer der heute größten Oldtimer-Zeitschriften wusste Hübner über jedes noch so kleine Detail zu berichten und der studierte Designer hatte dabei stets den Blick für das Außergewöhnliche. "Dort fährt ein Ford mit Holz-Gas-Entwickler, das habe ich ja noch nie gesehen", so Hübner.

Während sich die glänzenden Karossen zur Fahrzeugparade aneinanderreihten, um sich in der richtigen Startreihenfolge aufzustellen, waren auch bekannte Gesichter aus Baiersbronn am Start. Gemeinderat Bernd Bühner nahm als Beifahrer in einem Austin Healey aus dem Jahr 1959 Platz, und der Landtagsabgeordnete Norbert Beck ging zusammen mit Manfred Wolff und Fahrer Rolf Steiner im BMW 501/8 aus dem Jahr 1957 auf die Strecke. "Wir hatten aber leider Pech, denn unser Fahrzeug hielt nicht durch, und so konnten wir die Runde leider nicht beenden", bedauerte Beck.

Korso auf den Ruhestein

Vom Classic-Fieber infiziert zeigte sich auch Philippe Frickert, der zusammen mit seinem Schwiegervater Johannes Weil an allen drei Tagen an der Veranstaltung teilnahm. "Gleich am zweiten Tag mussten wir die komplette Bremsanlage wechseln, doch dann lief der Ford Mustang GT aus dem Jahr 1967", so Frickert.

Nicht nur die Baiersbronner Starter hatten Pech, denn auch die Startnummer eins und zwei mussten aufgrund technischer Mängel am dritten Tag passen. Und so war es die Nummer drei, die von Bürgermeister Michael Ruf pünktlich um 9.30 Uhr ins Bergrennen geschickt wurde.

Tourismusdirektor Patrick Schreib zählte zusammen mit dem Publikum den Start an und eine große Zuschauerkulisse säumte die Ruhesteinstraße. Die Fahrer gaben alles und ließen die Motoren ihrer Schmuckstücke aufheulen. Nach dem Start der vierrädrigen Raritäten stand der Start der rund 60 Motorräder an, um sich auf den auf den Weg zu ihren Wertungsprüfungen machen. Im moderaten Tempo schlängelten sie sich den Ruhestein hinauf, Solomaschinen und Gespanne aus längst vergangenen Zeiten gaben sich ein Stelldichein.

Rund 550 Kilometer haben die Teilnehmer in den Tagen der Classic absolviert und feierten die gelungene Veranstaltung mit dem Galaabend in der Schwarzwaldhalle, wo dann die Sieger der verschiedenen Wertungsprüfungen gekürt wurden. In einer kaum wieder zuerkennenden Schwarzwaldhalle, die im festlichen Glanz erstrahlte, war es nicht nur das Essen der örtlichen Spitzengastronomie, die in einem Gemeinschaftsmenü die Herzen der Gourmets höher schlagen ließ. Tourismusdirektor Patrick Schreib kündigte jeden der vier Gänge an, vom Bachsaibling bis hin zum raffinierten Schokoladendessert hatten sich die Hotels Traube Tonbach, Engel, Sackmann und Bareiss ein kulinarisches Highlight einfallen lassen.

Sterne-Köche fahren auf

Eine spontane Gesangseinlage von Rock’n’Roll-Legende Peter Kraus, der "Sugar, sugar Baby" auf der Bühne rockte, bereicherte die Abschlussveranstaltung. Die beiden goldenen Siegerkränze gingen für den Gesamtsieg an Georg Weidmann und Curt Bloss, die mit einem Bentley 4 1/2 L van den Plas Tourer aus dem Jahr 1929 den Sieg einfuhren.

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