Buntes Treiben herrschte in Nagolds Innenstadt. Foto: Fritsch/Hölle/Touristik/Akademie

Buntes Leben im schwarzen Wald: 16 Orte beteiligen sich an Veranstaltung. Stadtführungen in Calw. Naturparkmarkt in Nagold.

Kreis Calw - So sieht es also aus, wenn eine ganze Region zusammenhält und sich von ihrer besten Seite präsentiert: einfach prächtig. Von Maulbronn bis Alpirsbach, von Bad Herrenalb bis Nagold und Calw. Bei prächtigem Wetter lockte der Nordschwarzwaldtag tausende von Besucher an.

Rund 100 Veranstaltungen an 16 Orten, dazu prächtiges Frühlingswetter und natürlich noch eine prächtigere Nordschwarzwald-Kulisse: Wundert es da wirklich, dass der Nordschwarzwaldtag in den meisten Kommunen so gut angenommen wurde? Im Kreis Calw waren Bad Herrenalb, Bad Liebenzell, Bad Wildbad, Schömberg, Calw und Nagold mit im Veranstaltungsboot.

Neben Konzerten des Marcel-Baluta-Ensembles lockte am Nordschwarzwaldtag in Bad Wildbad der Auftritt der Unplugged-Coverband "For Two" im Forum König-Karls-Bad. Bei einer Stadt- und Kurparkführung hörten die Teilnehmer zudem Interessantes. Der große Besuchermagnet war allerdings der Baumwipfelpfad auf dem Sommerberg. Hier durften Mütter einmal gratis die neue Erlebnisrutsche im 40 Meter hohen Turm testen.

Sich schlemmend verwöhnen lassen, das kam gut an unter den Bad Herrenalber Angeboten zum Nordschwarzwaldtag. Weniger Glück hatten die Organisatoren vom Tourismusbüro mit den angebotenen geführten Wanderungen: Die Wildkatzentour musste kurzfristig entfallen, da der Führer erkrankt war, für die Quellenpfadwanderung bestand kein Interesse. Wanderführer Günter Neubert kehrte unverrichteter Dinge heim – ohne neugierige Gäste in die Geheimnisse der Quelle eingeführt haben zu können.

Gut besucht hingegen war der reichhaltige und vielfältige Muttertagsbrunch mit Schlemmerbuffet für die ganze Familie am Vormittag im Kurhaus & Parkrestaurant. Zur musikalischen Unterhaltung der gut 50 Gäste spielte Alleinunterhalter Doru Stegaru, außerdem überraschte die Bad Herrenalber Kindertrachtengruppe unter Leitung von Heidi Schumacher die Besucher mit einem bunten Tanzauftritt und einer Rose für jede Frau. Am Nordschwarzwaldabend konnte man sich in der Siebentälerstadt zudem vom schwäbischen Kabarettisten Bernd Kohlhepp alias Herr Hämmerle im Kurhaus die Lachmuskeln strapazieren lassen.

Kaum ein Durchkommen gab es gestern zur Nachmittagszeit in den Nagolder Innestadtgassen. Am Ende des Tages schätzte man die Zahl der Besucher allein in Nagold auf 10 000. So hatte man gleich drei Großveranstaltungen auf die Beine gestellt. Zur Gartenmesse wurde da ebenso geladen wie zu Keramikmesse "Keramika". Und Dritter im Bunde war schließlich der Naturparkmarkt in Nagolds Fußgängerzone. 42 Marktbeschicker boten hier ihre Schwarzwälder Waren an – zur Probe aber auch zum Verkauf. Vom Wild bis zum Schnaps reichte die Palette heimischer Produkte. Das kam bestens an. Nagolds Oberbürgermeister Jürgen Großmann beschwor denn auch die Gemeinsamkeiten der Region. Der Schwarzwald, das sei schon eine "bockstarke Marke". Sprach’s und begab sich auf Entdeckungstour.

Die offizielle Eröffnung des Nordschwarzwaldtages war unterdessen im doch recht fernen Mühlacker. Im Rahmen des Eröffnungswochenendes der kleinen Landesgartenschau, startete auch der Nordschwarzwaldtag. Der Abschluss war am Abend im Kreis Calw. Am Nagold-Ufer auf dem neuen Longwyplatz in Nagold ging der Aktionstag mit Jazz und Swing von Blacky’s Big Band zu Ende. "Ein toller Abschluss", befand Verbandsdirektor Dirk Büscher, und freute sich, dass das Anliegen der Organisatoren, den Menschen die Region ein Stück näher ans Herz zu bringen, wohl aufgegangen ist.

Stadtführung für Kinder, "Calw, die Fachwerkstadt", Führungen durch das neue ENCW-Wasserkraftwerk, Theaterspiel und natürlich diverse Veranstaltungen, die mit Hermann Hesse zu tun hatten: In Calw hatte man sich für diesen Nordschwarzwaldtag einiges einfallen lassen. Und dabei unter anderem auch drei Calwer Botaniker ins Licht gerückt, die hier gewirkt haben und von denen viele nicht wissen, wie bedeutend sie waren: Joseph Gärtner, Joseph Gottlieb Kölreuter und Friedrich von Gärtner. Ihre Werke waren in Sachen Botanik wichtige und unentbehrliche Nachschlagewerke und beeinflussten die Forschungen von Gregor Mendel und Charles Darwin.