Keine leichte Aufgabe hatte der SV Deckenpfronn schon gegen den TSV Ehingen, und morgen wird es noch schwerer. Foto: Kraushaar

Bezirksliga: SV Deckenpfronn fordert Gastgeber GSV Maichingen heraus. SF Gechingen auf Wiedergutmachung aus.

Zwei englische Wochen hintereinander haben die Fußballer aus dem Oberhaus des Bezirks Böblingen/Calw vor der Brust. Und am morgen anstehenden 25. Spieltag haben die Clubs aus dem Kreis Calw richtungsweisende Begegnungen vor sich.

Zum Beispiel die SF aus Gechingen, die nach ihrer 2:5-Abfuhr beim VfL Nagold II gegen den TSV Waldenbuch auf Wiedergutmachung sinnen. Der SV Althengstett will beim TSV Ehningen den nächsten Schritt in Richtung gesicherte Gefilde tun. Ob dagegen dem 1. FC Altburg nach dem Husarenstück gegen den GSV Maichingen (1:0) beim TSV Schönaich eine weitere Überraschung gelingt? Leise Zweifel sind angebracht.

Und in Effringen steht der einheimische VfB gegen den VfL Nagold II unter Zugzwang. Man muss dreifach punkten, um im Roulette um den Klassenerhalt weiter drin zu bleiben. Und dann wäre da noch der SV Deckenpfronn, der beim GSV Maichingen gastiert und der mit einem Dreier seinen kommenden Gegner an der Tabellenspitze ablösen könnte.

GSV Maichingen – SV Deckenpfronn (alle Spiele am Donnerstag, 19 Uhr). Nach der überraschenden 0:1-Niederlage in Altburg dürften im Maichinger Allmend die Zeichen auf Sturm stehen. Der große Favorit (nominell sicher zu Recht) ist gestellt und der Vorsprung der Lamitschka-Truppe ist zusammen geschmolzen wie ein kleiner Schneehaufen in der Frühlingssonne. Und der Aufsteiger aus Deckenpfronn? Der war der Sieger des letzten Spieltages und könnte auch dieser Runde seinen Stempel aufdrücken. Doch Trainer Michael Steger bleibt ganz ruhig: "Eine schöne Momentaufnahme. Jetzt werden wir alles dran setzen um uns auf Rang zwei festzubeißen." Was bedeutet, "wir werden natürlich alles versuchen um etwas mitzunehmen. Allerdings erwarte ich vom Gegner nach der Niederlage in Altburg eine Trotzreaktion, weshalb ich entspannt ins Spiel gehe. Alles ist möglich." Bis auf Rainer Wohlbold (Leiste) hat Steger alle Mann an Bord.

SF Gechingen – TSV Waldenbuch. "Vielleicht war die Hallo Wach-Pille gar nicht so schlecht", hat SF-Coach Jens- Uwe Zierer die 2:5-Abfuhr in Nagold abgehakt. "Auch wenn Nagold mit seinem ersten Angriff in Führung gehen konnte, die Niederlage geht in Ordnung", so Zierer weiter, "wir waren nicht so zwingend. Nagold wollte den Sieg mehr als wir." Da kommt das Schlusslicht aus Waldenbuch gerade zum richtigen Zeitpunkt als Aufbaugegner. "Unsere nächsten drei Gegner heißen Waldenbuch, Bondorf und Sindelfingen, und gegen die haben wir uns immer schwer getan", streckt Zierer den warnenden Finger raus. "Stimmt die Einstellung können wir alles gewinnen. Wenn nicht…", lässt er die Antwort offen. "Der Gegner sucht seine Chance und wir müssen mit einem dünnen Kader durch die beiden englischen Wochen irgendwie durch." Und zudem kennt er seine Pappenheimer, wenn es darum geht unter der Woche Abendspiele zu bestreiten.

TSV Ehningen – SV Althengstett. Einen kleinen Rückschlag mussten die Ehninger zuletzt in Form einer 0:1-Niederlage in Deckenpfronn hinnehmen. Und jetzt müssen die Althengstetter diese Suppe auslöffeln. Immerhin gelang es dem SVA zuletzt den Negativtrend zu stoppen und "der Sieg gegen Effringen war nach den drei Niederlagen zuvor umso wichtiger", konnte Vize-Abteilungsleiter Dieter Frick erst einmal tief durchatmen. "Das war ein reines Kampfspiel, in dem unsere Hintermannschaft einen guten Job gemacht hat." Und das wird auch in Ehningen nötig sein. "Auch wenn es schwer wird, gegen Ehningen kann man gewinnen und im Prinzip wollen wir jedes Spiel siegreich gestalten. Diesmal wäre ein Punkt realistischer und mit dem wäre ich auch zufrieden." Nur sieht es personell eher mau aus, denn hinter dem Einsatz von Tim Raffler (beruflich) steht ein Fragezeichen Salvo Fiscella und Markus Schneider haben einen "Urlaubsschein" in Form roter Karten ausgestellt bekommen.

TSV Schönaich – 1. FC Altburg. "Wir hatten keine Chance, und die haben wir genutzt", freute sich FC-Spielleiter Willi Schwab über den Husarenstreich gegen Maichingen, der in einen 1:0-Sieg mündete. Und der gelang "trotz personeller Probleme, wobei wir mit einem Sieg überhaupt nicht gerechnet hatten. Umso wichtiger war der Erfolg für die Moral." Und seine Einschätzung vor dem Gastspiel in Schönaich sieht ähnlich aus wie vor der Maichinger Partie: "Wir haben nichts zu verlieren. Ich erwarte zudem eine Schönaicher Mannschaft, die sich nach der Niederlage in Dagersheim an uns schadlos halten möchte." Personell sieht es beim FCA weiterhin mau aus. Immerhin kann Felix Fender nach seiner Rotsperre wieder mitmischen.

VfB Effringen – VfL Nagold II. Effringen will sich unten befreien, und Nagold möchte nicht wieder in den Tabellenkeller rutschen. Beste Voraussetzungen für eine spannende Begegnung. "Wenn man sieht, wie die Mannschaften da unten punkten, wäre eine Dreier für uns sehr wichtig um den Abstand nach hinten zu wahren", hat VfL-Coach Gottlieb Schäuffele das 5:2 gegen Gechingen abgehakt. "Da hatten wir einen richtig guten Tag erwischt. Hinten diszipliniert gespielt und vorne gute Konter gefahren und erfolgreich abgeschlossen." Und personell? "Wie immer. Ein Kommen und Gehen. Dazu kommt diesmal das Problem Schichtarbeiter hinzu." Auf der Gegenseite weiß Markus Carle, dass "es Zeit wird etwas zu holen." Und meint damit Punkte, Punkte und nochmals Punkte. Dabei sah es beim 0:1 in Althengstett gar nicht einmal so schlecht aus. "Wir haben uns aber den Schneid abkaufen lassen, hätten 2:0 führen können und haben dann trotz Überzahl den Faden verloren." Nun aber geht es um alles und "gegen Nagold müssen wir gewinnen. Das sage ich aber vor jedem Spiel und dann klappt es doch nicht. Vielleicht müssten wir einmal in Führung gehen und dann platzt der Knoten."

VfL Herrenberg – TSV Dagersheim. An der Schießmauer treffen zwei Kandidaten aufeinander, die zuletzt aber so etwas von unterschiedlich unterwegs waren. Hier die Gäu-Elf, die in Sindelfingen mit 3:6 unter die Räder geriet, und dort die Dagersheimer, die den höher gehandelten TSV Schönaich mit 3:2 zurück an die Elsenhalde schickten. Von Entwarnung aber keine Spur heißt es aber weiterhin für die Dagersheimer, während für Herrenberg die Saison gelaufen ist.

TSV Hildrizhausen – VfL Sindelfingen II. Erst hatten die Hausener bereits am Donnerstag in Bondorf mit 1:3 das Nachsehen, und dann feierten die Konkurrenten Dagersheim und Altburg auch noch überraschende Siege. Womit die Hausener wieder unter Zugzwang stehen und gegen Sindelfingen zum Siegen verdammt sind. Schwer genug gegen eine Sindelfinger Mannschaft, die zuletzt beim 6:3-Sieg gegen Herrenberg wieder einmal unter Beweis stellte, dass bei ihr alles möglich ist.