Am 9. Februar in der Stammheimer Gemeindehalle geht es erneut um die Zukunft der Krankenhäuser im Kreis. Foto: Fritsch

Nun geht es am 9. Februar in der Stammheimer Gemeindehalle um die Zukunft der Krankenhäuser im Kreis.

Calw - Ein zu großer Andrang und technische Probleme haben dazu geführt, dass die Informationsveranstaltung in Landratsamt zur Zukunft der Krankenhäuser im Kreis am Montagabend in Calw geplatzt ist (wir berichteten). Neuer Termin: Montag, 9. Februar.

Ganz eilig hatte es Landrat Helmut Riegger gehabt. Zunächst wollte er einfach weiter machen und war damit auf den Protest der rund 550 Besucher gestoßen. Dann hatte er im Gespräch mit Calws Oberbürgermeister Ralf Eggert den Dienstag vorgeschlagen. Das sei zu kurzfristig, meinte der OB.

Der Landrat ließ laut Darstellung Eggerts nicht locker: Gestern ließ er Eggert aus einer Sitzung holen und teilte ihm telefonisch mit, die Infoveranstaltung am morgigen Donnerstag durchführen zu wollen. Auch von dem Hinweis des OB, dass an diesem Abend der Calwer Gemeinderat tagt, habe sich Riegger zunächst nicht beirren lassen.

"Aus verschiedensten Gründen", so hieß es gestern in der Pressestelle des Landratsamts, habe man sich nun doch für einen späteren Termin entschieden. Nun also der 9. Februar, in der Gemeindehalle Stammheim. Dort finden bis zu 1000 Besucher Platz.

Riegger bedauert, dass am Montag viele Bürger verärgert waren, weil wegen einer technischen Panne der Ton nicht in die Cafeteria übertragen werden konnte, wie das Landratsamt gestern mitteilte. Der Landrat habe das öffentliche Interesse in Calw unterschätzt, heißt es dort weiter. Nachdem in den Kubus in Nagold am 21. Januar nur knapp 100 Interessenten gekommen waren, sei man davon ausgegangen, dass die 450 Plätze im Landratsamt ausreichen. Riegger: "Für diese Fehleinschätzung möchte ich mich bei allen Bürgerinnen und Bürgern entschuldigen, die den Weg ins Landratsamt umsonst auf sich genommen haben."

Der Landrat habe bei seinem kurzen Statement erneut ein merkwürdiges Demokratieverständnis gezeigt, sagte Ewald Prokein, Vorsitzender der Bürgerinitiative Krankenhaus Calw (BI). Entgegen den Aussagen Rieggers sei die BI nach wie vor der Auffassung, dass das Konzept 3plus noch nicht beschlossen ist. Auch der Calwer OB Eggert ist der Ansicht, dass es sich bei dem Votum des Kreistags lediglich um eine Absichtserklärung und nicht um einen Beschluss handelt. Das dürfte am 9. Februar ein großer Streitpunkt werden.

Nach einer Begrüßung durch Landrat Helmut Riegger gibt sein Stellvertreter Frank Wiehe am 9. Februar einen Überblick über den bisherigen Verfahrensablauf. Danach stellen der Gutachter Jörg Risse von GÖK Consulting und Architekt Helmut Hauser die Planung des Szenarios 3plus vor. Zudem werden die Bürger über die Idee, einen Gesundheitscampus in Calw zu etablieren, informiert. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, Fragen zur Konzeption zu stellen.