Jörg-Hannes Hahn präsentiert eine versöhnliche Botschaft. Foto: Bulgrin

Am Karfreitag leitet Jörg-Hannes Hahn von Musik am 13. um 15 Uhr in der Lutherkirche Bad Cannstatt das Oratorium „Golgotha“ von Frank Martin.

Stuttgart - Herr Hahn, Martin hat sein Oratorium im Jahre 1948 komponiert. Wie sehr ist dieses noch vom Zweiten Weltkrieg geprägt?
Es ist natürlich unter dem Eindruck geschrieben, dass alles in Trümmern lag. Aber es gibt auch viele ätherische und hymnische Elemente. Wobei ein Kreuzigungstod dramatisch und packend wie bei Bach erklingt. Es ist nun mal eine Passion, und da gibt es zermürbende Passagen.
Welchen Ausblick gibt denn dieses Stück?
Martin hat den Text selbst zusammengestellt, da geht es unter anderem um das Fest zu Palmsonntag. Musikalisch geht es dramatisch zu, aber dann spielen die Geigen ganz zart in höchsten Lagen als Verkörperung der Christusfigur. Musikalisch ist das keine Avantgarde, aber inhaltlich öffnet sich das Stück in eine neue Zeit: Am Ende gibt es den Blick in einen offenen Himmel, der Schluss ist weich und leise in D-Dur gehalten.
Wie kamen Sie auf dieses Stück?
Meine Wunschliste ist lang, „Golgotha“ steht weit oben. Man darf das aber nicht zu früh ansetzen, gerade für den Bach-Chor Stuttgart ist das ein sehr schwieriges Stück. Deshalb hatten wir 2003 erst mal „In terra pax“ von Martin gespielt.

Aufführung am 18. 4. um 15 Uhr in der Lutherkirche Bad Cannstatt. Karten unter 07 11 / 2 55 55 55