In Paris wird über die Strategie gegen den IS-Terror beraten. Foto: dpa

In Paris berät die internationale Allianz, wie sie den Kampf gegen den Islamischen Staat fortführen kann. Der Irak fühlt sich von der Gemeinschaft im Stich gelassen.

Paris - Der irakische Regierungschef Haidar al-Abadi hat dem Bündnis gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) mangelnde Unterstützung vorgeworfen. „Ich denke, das ist ein Versagen der internationalen Gemeinschaft“, sagte Al-Abadi am Dienstag in Paris vor Beginn einer Konferenz der Koalition.

In Paris kamen am Vormittag Vertreter aus rund 24 Ländern zusammen, um über eine wirksame Strategie im Kampf gegen die IS-Miliz im Irak und in Syrien zu beraten. Dazu begrüßte Frankreichs Außenminister Laurent Fabius auch seinen deutschen Amtskollegen Frank-Walter Steinmeier.

Das Treffen fand vor dem Hintergrund einer wechselhaften Lage in den Kampfgebieten statt. Der IS hatte zuletzt in Syrien und im Irak militärische Erfolge erzielen können. Deswegen solle die gemeinsame Entschlossenheit bekräftigt werden, die IS-Milizen zu stoppen, hieß es vor dem Treffen in Paris.

Bei der Unterstützung des Iraks gebe es viele Worte, aber nur wenig Aktionen, beklagte der irakische Regierungschef vor dem Treffen. Sein Land erhalte zu wenig Waffen und Munition. „Wir haben nicht viel bekommen, fast nichts. Wir müssen uns auf uns selbst verlassen“, sagte der Regierungschef nach Angaben der französischen Nachrichtenagentur AFP.

Gleichzeitig könne sich der Irak keine Waffen selbst besorgen, weil die alte Regierung die meisten Verträge mit Russland abgeschlossen habe. Wegen der Sanktionen gegen Russland im Zug der Ukraine-Krise sei es schwierig, an die Waffen zu kommen. „Das Geld ist auf der Bank, aber wir können sie nicht bekommen“, sagte er.