In Baden-Württemberg sind überraschend viele junge Erstwähler zu den Kommunalwahlen gegangen. Foto: dpa

Junge Erstwähler habe ihre Chance bei der Kommunalwahl genutzt und sind rege zu den Wahlurnen gegangen. Vor allem die 16- und 17-Jährigen haben überraschend häufig ihre Kreuzchen gemacht.

Junge Erstwähler habe ihre Chance bei der Kommunalwahl genutzt und sind rege zu den Wahlurnen gegangen. Vor allem die 16- und 17-Jährigen haben überraschend häufig ihre Kreuzchen gemacht.

Stuttgart - An der Kommunalwahl am 25. Mai haben sich deutlich mehr 16-Jährige und 17-Jährige als ältere Erstwähler beteiligt. Dies geht aus der Statistik von 17 Städten zur Wahlbeteiligung von Erstwählern hervor. Die Veranstaltungen und Angebote im Rahmen der Erstwählerkampagne unter Federführung der Landeszentrale für politische Bildung und des Landesjugendrings zusammen mit der Baden-Württemberg Stiftung hätten sich positiv auf die Wahlbeteiligung der Jugendlichen ausgewirkt, berichtete Innenminister Reinhold Gall (SPD) auf eine Landtagsanfrage der Grünen.

In Esslingen (53,8 Prozent) und Freiburg (58 Prozent) lag die Wahlbeteiligung der 16-Jährigen und 17-Jährigen sogar über der jeweiligen Gesamtwahlbeteiligung (46,2 Prozent bzw. 51,4 Prozent). In Stuttgart gingen deutlich mehr 16-Jährige und 17-Jährige zur Kommunalwahl als 18-Jährige bis 25-Jährige. Die Städte Aalen, Bruchsal, Esslingen, Freiburg, Heidelberg, Heilbronn, Karlsruhe, Konstanz, Ludwigsburg, Mannheim, Pforzheim, Reutlingen, Sindelfingen, Stuttgart, Tübingen, Ulm und Villingen-Schwenningen hatten über ihre kommunale Statistikstelle die Daten zur Wahlbeteiligung der 16-Jährigen bis 17-jährigen Erstwähler erhoben. Gall wies darauf hin, dass diese Zahlen jedoch „keine Verallgemeinerung für das ganze Land“ ermöglichen.

Auch bei den Oberbürgermeister-Wahlen in Aalen und Heilbronn, an denen erstmals 16-Jährige und 17-Jährige ihre Stimmen abgeben konnten, war deren Beteiligung mit 40,5 Prozent in Aalen (Gesamtwahlbeteiligung 45 Prozent) und mit 37,1 Prozent in Heilbronn (39 Prozent) relativ hoch.

Der Innenminister bewertete die „bei vielen Kommunen, Landkreisen und Schulen auf große Zustimmung gestoßene Erstwählerkampagne“ als positiv. Trotz der geringen Dauer von fünf Monaten bezeichnete Gall auch die Onlineangebote des Bündnisses „Wählen ab 16“ mit 18 500 Nutzern und 74 000 Zugriffen im Mai als Erfolg. Mit Facebook seien zwischen dem 1. März und dem Wahltag 288 700 Nutzer erreicht worden; die Facebook-Seite www.facebook.com/jugendwahl habe mehr als 1800 Fans angesprochen.

Zudem sei der YouTube-Kanal (www.youtube.com/user/waehlenab16) auf 42 000 Aufrufe gekommen. Auch die Bündnisse in Stuttgart, Freiburg, im Kreis Esslingen sowie die Aktion 10plus in Gerlingen, Hockenheim und Walldorf hätten sich positiv auf die Wahlbeteiligung der Jugendlichen ausgewirkt, bilanzierte Gall.