Begräbnis des beim Anschlag auf eine Jerusalemer Synagoge getöteten israelischen Polizisten. Foto:  

Durch den abscheulichen Anschlag auf eine Jerusalemer Synagoge hat der Konflikt zwischen Israelis und Palästinenser eine extrem gefährlich Schärfe bekommen. Auswärtige Mächte sind gefordert – nicht zuletzt Deutschland.

Alles, was Diplomatie vermag, muss jetzt mobilisiert werden. Denn die Schärfe im Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern hat durch den abscheulichen Terroranschlag auf eine Jerusalemer Synagoge einen Grad erreicht, durch den das Schlimmste wahrscheinlich wird: ein großer Krieg. Einer, der mutmaßlich rasch auf den Libanon oder Jordanien übergreift.

Die Konfliktparteien scheinen außer Stande, die Eskalation zu stoppen. Da jubeln Palästinenser voller Niedertracht, wenn betende Juden in einem Gotteshaus abgeschlachtet werden. Da wird der Chef eines israelischen Geheimdienstes im eigenen Land beschimpft, weil er bei der Wahrheit bleibt, dass es bislang keinen Hinweis auf Hintermänner der Täter gibt. Und Regierungschef Benjamin Netanjahu ruft in lupenreiner Kreuzzug-Rhetorik einen „Kampf um Jerusalem“ aus.

Das ist eine Lage, in der Mäßigung von außen einwirken muss. Auch aus Deutschland. Schließlich gilt das Merkel-Wort, Israels Sicherheit sei Teil der deutschen Staatsräson. Da der Bundestag aber aus guten Gründen die Bundeswehr nicht an einem Kampf um Jerusalem wird beteiligen wollen, bleibt nur, alle Gesprächsfäden in beide Richtungen zu nutzen. Auch seitens der USA, Russlands und anderer.

Was passiert, wenn das nicht sofort mit aller Macht erfolgt, hat sich in Syrien gezeigt. Wohin ein mit religiösen und rassistischen Motiven aufgeladener und entsprechend entgrenzter Krieg führt – das wissen gerade die Deutschen aus den vergangenen 400 Jahren ihrer Geschichte.