Kiste im Anflug auf 67P/Tschurjumow-Gerassimenko Foto: dpa

Erstmals ist es der Menschheit gelungen, eine geheimnisvolle Kiste auf einem Kometen zu platzieren. StN-Kolumnist Tom Hörner hat einen Verdacht, was da zehn Jahre lang durchs Weltall geschwebt sein könnte.

Stuttgart/67P/Tschurjumow-Gerassimenko - Erstmals in der Menschheitsgeschichte ist es gelungen, eine 100 Kilo schwere Kiste von der Größe eines Kühlschranks auf einem Kometen zu entsorgen. Nur für den Fall, dass es auf dem arschkalten Brocken namens 67P/Tschurjumow-Gerassimenko intelligentes Leben gibt: Wenn das Ding, das wir euch geschickt haben, nicht funktioniert – reklamieren braucht ihr nicht. Die Kiste hat über zehn Jahre auf dem Buckel. Garantie ist abgelaufen.

Tät’ mich ja nicht wundern, wenn es sich bei der Kiste von der Größe eines Kühlschranks tatsächlich um einen Kühlschrank handelt. 2004 war die Menschheit irgendwie komisch drauf und ziemlich grün angehaucht. Der Echte Holzschwamm wurde zum Pilz des Jahres gekürt. In Irland trat das weltweit erste von einem Staat erlassene Rauchverbot in Kraft. Wer damals noch einen alten Kühlschrank mit Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoff (FCKW) besaß, konnte sich praktisch die Kugel geben. Was läge also näher, als so ein Ding für eine Milliarde Euro ins All zu schießen.

Okay, rein wissenschaftlich bringt das natürlich wenig. Aber es würde beweisen, dass die Jungs von der Europäischen Weltraumorganisation (Esa) Humor haben und sich einen guten Witz was kosten lassen.

Liebe 67P/Tschurjumow-Gerassimenko-Bewohner, falls es euch wirklich gibt und meine Kühlschrank-Theorie hinhaut: Das Fach ganz oben mit dem Deckel ist zum Einfrieren (braucht ihr bei euren Temperaturen eher nicht), die Dellen rechts oben in der Tür sind für die Eier. Getränke kommen unten rein.

Aber was erklär’ ich euch? Bei 100 Kilo liegt die Vermutung nahe, dass der Kühlschrank bereits bestückt ist. Solltet ihr auf Bierdosen stoßen: Das Zeug schmeckt nach zehn Jahren nicht mehr. Könnt ihr wegkippen. Aber um Himmels willen die Dosen nicht wegwerfen. Da ist Pfand drauf. Haben wir 2003 eingeführt.

Ach so, sollte es sich wirklich um eine Dreckschleuder mit ozonschädlichem FCKW handeln: Das Zeug tut euch nix. Ihr habt ja keine Ozonschicht.