Bürgermeister Fritz Link (links) und Jugendpfleger Johannes Menton sind angesichts des Desinteresses enttäuscht. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürgermeister und Jugendpfleger sind enttäuscht / Nachwahlen vor Weihnachten geplant

Königsfeld (hü). Lange Gesichter gab es im Rathaus bei der beabsichtigten Wahl von Mitgliedern für den Jugendbeirat. Kein einziger der zu Wahl oder Kandidatur Berechtigten ließ sich im Sitzungssaal blicken, und auch im Vorfeld hatte sich niemand aufstellen lassen.

Bürgermeister Fritz Link nannte das Ergebnis "schon ernüchternd". Nicht nur, weil die Gemeinde alle Anstrengungen unternommen hatte, die 14- bis 20-jährigen Einwohner zur Teilnahme zu motivieren.

Sowohl in der etwa 80 Mitglieder zählenden Facebook-Gruppe als auch in anderen Medien wie Zeitungen, dem Blättle oder auf der Internetseite der Gemeinde wurde dazu aufgerufen. Ergänzend waren in allen Schulen Plakate aufgehängt und Faltblätter verteilt, die Wahl im Unterricht thematisiert worden. Zudem hatte jeder der knapp 400 zur Wahl oder Kandidatur berechtigten Jugendlichen ein persönliches AnschreibMen erhalten. Link erinnerte auch an die in Gemeinderat, Ausschüssen und Jugendbeirat angestoßenen Projekte wie den VitalParcours oder den Bauwagen für den NaturSportPark als Treffpunkt. Auch Jugendpfleger Johannes Menton war angesichts des von der Gemeinde getriebenen Aufwands sehr enttäuscht.

Das Ergebnis zeige aber auch wie wichtig es sei, solche Prozesse anzustoßen, meinte Link. Für die Demokratie insgesamt stelle sich die Frage der künftigen Wahlbeteiligung, wenn sich Jugendliche noch nicht einmal auf lokaler Ebene engagierten.

Laut Link ist geplant, für Königsfeld und Neuhausen Nachwahlen anzusetzen, möglichst vor Weihnachten, weil sich der Jugendbeirat bereits am 21. Januar konstituieren soll. Werden dann keine Kandidaten gefunden, würden beide Ortsteile nicht im Jugendbeirat vertreten sein.