Das FC-Vereinsheim wird bald frei. Foto: Vaas Foto: Schwarzwälder-Bote

Sommergespräch: Bürgermeister Fritz Link setzt auf Bürgerbeteiligungsprozesse und Netzwerke

Von einem sehr arbeitsintensiven Jahr spricht Bürgermeister Fritz Link in der Reihe " Sommergespräch". Auch für die Mitarbeiter der Verwaltung habe es viele Herausforderungen gegeben.

Königsfeld. Ein Grund war die organisatorische Fülle zusätzlicher Aufgaben für die Kommune durch Bürgerbeteiligungsverfahren. Für eine zukunftsfähige Kommunalentwicklung sei diese absolut erforderlich. Zur Nachhaltigkeit gehören zielorientierte Angebote für alle Generationen. Deshalb solle eine Gemeinde nach dem Leitbild der Zivilgesellschaft, bei dem die Kommune ihre Steuerungsprozesse für Bürger öffnen und Transparenz herstellen.

Die Gemeinde wolle Beteiligungsmöglichkeiten und Raum für ehrenamtliches Engagement bieten. Als Beispiel nannte Link bürgerschaftliche Netzwerke. Einwohner sollten sich mitverantwortlich fühlen.

Königsfeld erhielt Ende 2015 eine Bewilligung europäischer Fördermittel von 112 000 Euro aus dem Interreg-V-Programm "Zukunftstaugliche Kommunen und Regionen".

Zusammen mit dem Landkreis Schwarzwald-Baar, dem Schweizer Kanton Schaffhausen und den Modellkommunen Singen und Tuningen entstand das "Demografie-Netzwerk". Darüber hinaus entstanden im ersten Halbjahr 2016 vier "überaus produktive" Bürgerbeteiligungsprozesse. Einer hiervon war die Bildung von Arbeitsgruppen für einen offenen Jugendtreff und einen Downhill-Parcours. Betreut werden sie von Clemens Fischer, der damit die Arbeit von Jugendreferent Johannes Menton weiterführt. Fischer ist aber nur befristet angestellt, bis die Stelle neu besetzt werden kann.

Der Jugendtreff soll im bisherigen Vereinsheim des FC-Königsfeld angesiedelt sein. Im Oktober oder November, nach der Räumung des Gebäudes durch den Verein, sollen die nötigen Umbauarbeiten starten. Eingeplant sind Fördermittel von 23 000 Euro. Link lobte das Engagement der Jugendlichen, die Eigenleistung zusicherten.

Downhill-Parcours im Gewann Steinhalde

Der Downhill-Parcours für Mountainbiker soll im Gewann Steinhalde auf Gemarkung Burgberg entstehen. Mit Forst- und Naturschutzbehörden wurden offene Fragen geklärt. Insbesondere, dass nur die dortige Felsformation geschützt ist, nicht aber das Gelände. Beim Bau der Strecke müsse man eben aufpassen, dass man nicht die Felsen in Mitleidenschaft ziehe. Die Nutzungsmöglichkeit des Gebiets werde aber bejaht.

Inzwischen wurde ein Planungsbüro mit Fördermitteln von 3000 Euro mit der Streckenplanung beauftragt.

Bis Herbst soll ein Gesamtkonzept mit Kostenschätzung zur weiteren Beratung vorliegen. Link hofft bei der Realisierung auf einen Zuschuss vom Naturpark Südschwarzwald.

Die Gemeinde hat auch die ältere Generation im Focus. So leitete sie für das 2011 gegründete Netzwerk "Bürger aktiv-miteinander-füreinander" einen Evaluationsprozess ein. Mit Fördermitteln in Höhe von 11 000 Euro realisierte sie Workshops und eine Bürgerwerkstatt. Analysiert wurden bestehende Angebote und Vorschläge auf eine Möglichkeit zur Weiterentwicklung. Laut Link gab es viele interessante Vorschläge zur Freizeitgestaltung, nicht nur für Ältere Mitmenschen. Es gehe ja ein generationenübergreifendes Angebot. Wichtig sei, neue ehrenamtliche Mitarbeiter zu gewinnen. Im Herbst ist ein weiterer Workshops geplant. Anfang 2017 sollen Vorschläge und Lösungen vorliegen.

Ein weiteres Projekt ist eine Demografiestrategie, die zwischen diesem und Herbst 2017 entstehen soll.

Bürger sind eingeladen, sich mit den Handlungsfeldern "Lebenslagen, Lebensräume, Versorgung und Sicherheit sowie Kooperation" zu beschäftigen. Eingebunden werden sollen bereits vorhandene Teilstrategien wie zum Beispiel "Zukunft junger Menschen im ländlichen Raum".