Das Projekt "Brückenbauer" der Einrichtung "impuls- Wir machen Jugendliche stark!" feiert sein zehnjähriges Bestehen. Gerold Harant aus Königsfeld engagiert sich ehrenamtlich als Pate. Lietzau Foto: Schwarzwälder-Bote

Projekt "Brückenbauer" gibt es seit zehn Jahren in Königsfeld / Gerold Harant ist Pate mit viel Einfühlungsvermögen

Königsfeld. Das Projekt "Brückenbauer" der Einrichtung "impuls- Wir machen Jugendliche stark!" feiert bereits sein zehnjähriges Bestehen.

Die Leitung des Projektes liegt bei Sozialpädagogin Kerstin Lietzau. Ihre Aufgabe ist es, ehrenamtliche Paten zu finden, die benachteiligte junge Menschen zwischen 15 und 25 Jahren begleiten und unterstützen. Durch individuelle Hilfsangebote und eine konstante Bezugsperson soll es möglich werden, die Jugendlichen in die Arbeitswelt einzugliedern und die soziale Integration zu fördern.

Die Paten nehmen ihre Aufgaben auf ehrenamtlicher Basis wahr. Sie zeichnen sich durch ein hohes Maß an Engagement und Belastbarkeit aus und verfügen im Umgang mit schwierigen jungen Menschen über viel Einfühlungsvermögen, eigene Lebenserfahrung und eine tolerante Grundeinstellung.

Neben der Koordinierung der Patenschaften ist Kerstin Lietzau Ansprechpartnerin sowohl für die Paten als auch die Jugendlichen in allen Belangen. Zudem begleiten regelmäßige Patentreffen die Arbeit. Bei den Treffen können sich die Ehrenamtlichen untereinander austauschen. Zudem ist es bei den Patentreffen möglich, dass zum Beispiel Supervision oder Vorträge zu relevanten Themen gehalten werden.

Als ehrenamtlicher Pate engagiert sich auch Gerold Harant aus Königsfeld. Er hat bereits drei Patenkinder im Alter zwischen 18 und 22 Jahren begleitet. Die Geschichten, die er von seinen Patenkindern berichtet, sind alle mit einem Schicksal verbunden, auf die Gerold Harant die Schwierigkeiten der Jugendlichen zurückführt. So waren es bei seinen ersten beiden Patenkindern Probleme wie ein zerrüttetes Elternhaus und finanzielle Schwierigkeiten. Gerold Harant hält fest: "Wenn Jugendliche eine Krise erleben, ist es schwer, sie wieder auf den richtigen Weg zu führen." Dass die Jugendlichen einen Hoffnungsschimmer haben und sich weiterentwickeln können – dafür setzt sich Gerold Harant ein. Sein derzeitiges Patenkind ist 18 Jahre alt und hat schon viel erlebt. Zwei Jahre war er auf der Straße, drogenabhängig und straffällig. "Meistens geht es bei den Jugendlichen darum zu erfahren, dass sie so wie sie sind richtig sind", erzählt Gerold Harant, den mit seinen Schützlingen eine väterliche Freundschaft verbindet. Für die Brückenbauer engagiert sich Gerold Harant gern ehrenamtlich, weil dieses Projekt seiner Lebensmaxime entspricht: "Mir geht es um den Menschen und vor allem darum, dass dieser erkennt, welche Potenziale in ihm stecken", verdeutlicht der Pate. Deshalb ist es ihm ein Anliegen, die Jugendlichen zu begleiten und ihnen Selbstbewusstsein zu vermitteln. "Mir ist es wichtig, dass nicht nur die Fehler und Mängel der anderen gesehen werden, sondern auch deren Stärken. Deshalb ist es auch von Bedeutung, immer das Umfeld zu sehen", erklärt Gerold Harant.