Königsfeld. Im Rahmen der "Königsfelder Begegnungen" präsentiert der Historische Verein am

Königsfeld. Im Rahmen der "Königsfelder Begegnungen" präsentiert der Historische Verein am Sonntag, 23. März, 19.30 Uhr, einen Vortrag über "Das Konstanzer Konzil (1414 bis 1418) und Jan Hus (1369 bis 1415). Es referiert der Historiker Hansjörg Frommer aus Karlsruhe. Der Vortrag ist im Saal des Hauses Katharina von Gersdorf der Zinzendorfschulen. Der Eintritt ist frei.

Die Glaubenskrise des ausgehenden Mittelalters wurde verschärft durch das Schisma, die Spaltung der Kirche zwischen zwei, später drei Päpsten. Das Konstanzer Konzil verstand sich über den Päpsten stehend, scheiterte aber an den eigenen Ansprüchen.

Die vielleicht wichtigste Entscheidung des Konzils war die Verurteilung des böhmischen Theologen Jan Hus, der sich in seiner Verkündigung an die kirchenkritischen Lehren von John Wyclif anschloss. Seine Verbrennung führte zur Ausbreitung der Hussiten in Böhmen, aus denen sich die Böhmischen (oder auch Mährischen) Brüder als eigene Gemeinschaft entwickelten. Als nach 1620 Böhmen brutal gegenreformatorisch rekatholisiert wurde, wanderten die Brüder nach Polen aus oder blieben im Untergrund. Im achtzehnten Jahrhundert bot ihnen Reichsgraf Zinzendorf in der Oberlausitz eine neue Heimat, die sie Herrnhut nannten, und zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts gewährte der württembergische König eine Neugründung der Herrnhuter Brüdergemeine in Königsfeld.