Kommunales: Ausschuss plädiert für Anhebung der Kurtaxe

Königsfeld. Über eine leichte Anhebung der Kurtaxe beriet der Ausschuss für Tourismus, Kultur, Bildung, Jugend und Soziales.

Verluste durch gesunkene Gästezahlen

Die Kurtaxe sei seit sieben Jahren unverändert, obwohl erhebliche Investitionen in die touristische Infrastruktur vorgenommen worden seien, so Bürgermeister Fritz Link. Auch seien die Verluste im Kurbetrieb aufgrund sinkender Gästezahlen gestiegen.

Selina Maier, stellvertretende Leiterin der Kämmerei, stellte den Vorschlag der Verwaltung zur Änderung der Kurtaxe vor. Die täglich anfallenden Kosten sollen demnach im Kurbezirk I von 1,90 Euro auf zwei Euro sowie im Kurbezirk II von 0,90 Euro auf einen Euro steigen.

Bereits seit 17 Jahren unverändert ist die pauschale Kurtaxe pro Jahr. Sie soll für Einzimmerwohnungen von 117 auf 129 Euro und für Mehrzimmerwohnungen von 146 auf 158 Euro steigen.

Unverändert bleiben soll der Hebesatz des Fremdenverkehrsbeitrags von derzeit sechs Prozent. Grund ist, dass mit einer Erhöhung vor allem Gewerbebetriebe betroffen wären. Man sei froh, noch eine relativ gute Struktur von Gewerbebetrieben zu haben, so Link. Denen wolle die Gemeinde keine zusätzliche Abgabenlast aufhalsen, da schon die jetzige schwierig sei. Auch stelle sich die Frage, inwieweit zum Beispiel ein Schreiner aus dem Fremdenverkehr indirekte Vorteile ziehe. Zudem generierten Gäste im Einzelhandel heute deutlich weniger Umsatz als früher.

Eine Erhöhung des Fremdenverkehrsbeitrags von nur zwei Prozent brächte insgesamt lediglich 4000 bis 5000 Euro.

Mit der geplanten Erhöhung der Kurtaxe bleibe man bei einem Minimalbetrag, so Link. Der maximale Satz sei deutlich höher. Die Frage sei aber, was am Markt durchsetzbar sei. Die Kurtaxe bedeute für die Gastgeber selbst keine zusätzliche Belastung.

Ralf Ruchlak, kaufmännischer Direktor der MediClin Albert Schweitzer und Baar Klinik, sah eine Diskrepanz zwischen den Investitionen im Ort und der Nutzung durch Patienten. Er sprach sich für eine engere Abstimmung über ein Programm aus, von dem die Kliniken mehr haben. Auch werde sich die Psychosomatik in den nächsten Jahren massiv verändern. Das Wunsch- und Wahlrecht der Patienten werde ausgebaut. Dann sei ein gutes Angebot ein echtes Argument. Zumal das externe Freizeitangebot von Gästen seit Jahren als nicht gut bewertet werde. Man sei gern zum Gespräch bereit, so Link. Der Vitalparcours beispielsweise sei aber mit dem Physiotherapeuten der Klinik abgestimmt.

Die Erhöhungen könne man vertreten, so die sachkundige Einwohnerin Ingrid Koch. Der Ausschuss empfahl dem Gemeinderat die Erhöhung der Kurtaxe gemäß dem von der Verwaltung erarbeiteten Vorschlag.