Über die Feierlichkeiten zum Jubiläum "40 Jahre Kneippkurort" informieren Bürgermeister Fritz Link und Kurgeschäftsführerin Andrea Hermann. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Jubiläum: "40 Jahre Kneippkurort" groß feiern / Vorträge und Aktionen / Zwei Paradieswege einweihen

Vom 22. bis 25. September feiert die Gemeinde "40 Jahre Kneippkurort". Bürgermeister Fritz Link und Kurgeschäftsführerin Andrea Hermann informierten über Details.

Königsfeld. Der Ort sei eine der wenigen deutschen Gemeinden mit Doppelprädikatisierung, seit 1949 als heilklimatischer Kurort mit Zusatzauszeichnung Premium-Class und seit 1976 als Kneippkur ort, so Link. Königsfeld gehöre zu den zehn Orten Deutschlands mit der besten Luftqualität. Die Kneipptherapie sei seit 2015 von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt, ein Beweis für die internationale Anerkennung der Wirksamkeit des klassischen Naturheilverfahrens.

Die Kneipptherapie werde etwas als veraltet angesehen, umfasse aber das gesamte Spektrum des Naturheilverfahrens im europäischen Kontext. Bereits seit der Antike gehöre Wasseranwendung zu den Naturheilverfahren.

Zeitgemäß interpretiere der Ort es durch das Curavital mit Kneippabteilung. Michael Graml ich sei Kneippbademeister und Heilklimatherapeut, Peter Hesselbach Badearzt. Der Kindergarten Weiler ist als Kneippkindergarten zertifiziert. Von daher habe man wirklich Grund zu feiern, so Link.

Im Jubiläumsprogramm brachte sich Birgitt Merkel stark ein, die Vorsitzende des Kneippvereins Villingen/Königsfeld. Los geht es laut Kurgeschäftsführerin Andrea Hermann am Donnerstagabend mit der Jubiläumsfeier. Sprechen werden Merkel, Achim Bädorf, geschäftsführender Vorsitzender des Verbands Deutscher Kneippheilbäder und -kurorte, sowie Heidi Thies vom Kneippbund Landesverband Baden-Württemberg. Später spricht Bädorf über "Kneipp gestern und heute". Danach versorgen die Landfrauen rund ums Glasbachtal mit Häppchen und Getränken aus der Region.

Am Freitag stehen die fünf Säulen der Kneipptherapie im Vordergrund. Vormittags geht es mit Freizeit-Sporttherapeutin Christiane Potschaske um "Natürliches Bewegen", nachmittags spricht Michael Gramlich über "Die Kraft des Wassers", danach Birgitt Merkel über "Kneippen stärkt das Immunsystem". Abschluss ist ein meditativer Abendspaziergang mit ihr.

Der Samstag beginnt mit einem Kräuterspaziergang mit der Säure-Fasten-Praktikerin Susanne Haffa. Der Heilpraktiker und Entspannungspädagoge Norbert Speelmanns spricht zu "Mit Achtsamkeit und Selbstmitgefühl". Dass Kneipp nicht unbedingt Askese bedeutet, zeigt ein Tanzkaffee. Abends steht die Enthüllung einer Engelskulptur von Emil Jo Homolka an, samt musikalischer Umrahmung durch die Jugendmusikschule.

Der Sonntag steht ganz im Zeichen der Bewegung. Er beginnt mit der offiziellen Einweihung zweier Paradieswege im Glasbachtal. Eingeladen ist Georg Keller, Präsident des Landesverbands des Schwarzwaldvereins.

Die Wege können Besucher bei geführten Wanderungen kennenlernen. Geplant sind Erlebniselemente zu Kneipp, Entspannung und kulinarischen, regionalen Spezialitäten. Anliegende Höfe und Mühlen locken zum Beispiel mit Speisen aus eigener Schlachtung, Besichtigungen, Schnaps aus der Hausbrennerei Hausmacher-Vesper. Geplant sind zudem Entspannungsübungen für Körper und Geist mit dem Heilpraktiker und Entspannungspädagogen Norbert Speelmanns, Bauernhofgeschichten und Mühlenmärchen mit Sigrid Raute sowie Lymphgymnastik mit Susanne Haffa. Kneipp-Anwendungen und ein Riech-Quiz bietet der Kindergarten Schwalbennest.

An den Paradieswegen arbeitet die Gemeinde seit zwei Jahren, so Kurgeschäftsführerin Andrea Hermann. Der aufwendige Kriterienkatalog wurde zusammen mit dem Schwarzwaldverein um gesetzt. Es gebe hundert Prozent nutzerfreundliche Markierungen. Die Wege verlaufen weitestgehend auf naturnahen Untergründen. Maximal 300 Meter geteerte Strecke dürfen am Stück vorhanden sein. Das werde vor allem bei den anliegenden Höfen und Mühlen problematisch. Hermann ist den Grundstückeigentümern für ihr Mitwirken dankbar. Der Forst, vor allem dessen Azubis, fertigten Bänke als Ruhemöglichkeiten an.

Wert gelegt wurde bei der Zertifizierung auch auf eine attraktive, abwechslungsreiche Landschaft mit offenen Flächen. Hermann verspricht sehr viel Erlebnispotenzial durch Höfe, Weiher oder sehr seltene Pflanzen.

Infomaterial und Karten gibt es bei der Tourist-Info.