Das Baugebiet "Mesmerlehen" nahm der Ausschuss in Augenschein. Derzeit laufen noch Abbrucharbeiten und das Aufbringen des Feinbelags. Ursprünglich war die Fertigstellung vor Weihnachten geplant. Dem machte aber das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Gegenüber den Bauherren sei man nicht im Verzug, so Bürgermeister Fritz Link. Kommende Woche erfolge die technische Abnahme sowie die Baufreigabe. 18 Bauplätze seien bereits verkauft. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Landratsamt verhängt Geldbuße / Fritz Link: " Zustimmung liegt schwer im Magen"

Von Stephan Hübner

Königsfeld. Wieder einmal für Diskussionen sorgten beantragte Befreiungen von Bauvorschriften und zum Teil unberechtigte Bauten im Gemeinderatsusschuss für Umwelt, Technik, Wirtschaft und Verkehr.

Um einen besonders dreisten Fall ging es im Ortsteil Neuhausen. Der Anbau an eine Garage war bereits früher im Ausschuss abgelehnt worden, weil der am Grundstücksrand liegende Grünstreifen betroffen gewesen wäre. Nach längeren Diskussionen zog der Bauherr den Antrag zurück und erstellte den Anbau unerlaubt. Dies kommt ihn nun aber teuer zu stehen.

Laut Bürgermeister Fritz Link verhängte das Landratsamt eine Geldbuße in dreistelliger Höhe, die der Bauherr akzeptierte. Zudem muss er von seinem Nachbarn und der Gemeinde ein Stück Land hinzukaufen, damit der Grüngürtel erhalten bleiben kann. Damit einher geht eine Grunddienstbarkeit zur Sicherung des Pflanzgebotes sowie die Anlegung und dauerhafte Unterhaltung des Grünstreifens durch den Bauherrn. In diesem Zusammenhang werde die Gemeinde auch die Eingrünung des Ortsrands bei Nachbarn einfordern, betonte Link. Die Gemeinde empfehle die Zustimmung, auch wenn der Schwarzbau schwer im Magen liege. Die Ausschussmitglieder stimmten zu.

Deutlich fiel die Ablehung einer Befreiung von den Vorschriften im Gebiet Mesmerlehen aus. Es ging "nur" um eine geänderte Dachforum und eine Terrassenüberdachung. Die würde aber in den von der Gemeinde gewünschten Grünbereich hineinreichen. Das würde nach Meinung von Link die städtebauliche Ordnung zerstören. Er warnte vor einer sich andeutenden Erweiterung zum Wintergarten.

Bernd Möller erinnerte daran dass der Bauherr sich Grundstück und Baufenster vorher ansehen könne. Da müsse es seitens des Architekten möglich sein, einen vernünftigen Plan aufzustellen. Es könne nicht sein, dass der Ausschuss immer wieder diskutieren müsse. Es sei eine grundsätzlich Sache, dass ein Rahmen vorgegeben sei, an den sich der Bauherr zu halten habe.

Ein weiteres Mal auf der Tagesordnung standen Änderungen im ehemaligen Postgebäude. Unproblematisch war die Erweiterung der dort bestehenden Kindertagespflege um ein Zimmer. Die im letzten Ausschuss beantragte Einrichtung eines Ladens samt Bistro wurde zwischenzeitlich aber zurückgezogen. Stattdessen wurde die Nutzungsänderung als Büroräume beantragt. Die Idee für einen Laden mit Bistro soll laut Link an anderer Stelle weiter verfolgt werden, möglichst in einem Gebiet, wo es keine Konflikte mit Anwohnern oder anderen Anbietern gibt.