Zuschauer dürfen im Königsfelder Haus des Gastes beim Limbotanz mitmachen. Foto: Schwarzwälder-Bote

Zuschauer von Akrobatik und ekstatischen Bewegungen begeistert

Von Stephan Hübner

Königsfeld. Eine Tanzgruppe aus Mali sorgte im Königsfelder Haus des Gastes mit ekstatischen Tänzen und Akrobatik für Begeisterung. Eingeladen hatten der Eine-Welt-Laden und der Verein "Mali-Kinderhilfe".

Mit gut 250 Besuchern war der Saal voll besetzt. Vor Ort organisiert hatte die Veranstaltung das Team des Eine Welt-Ladens zusammen mit der Tourist-Information.

Die Tanzgruppe aus Afrika ist bereits im vierten Jahr in Folge für drei Monate in Europa unterwegs, wie Loredana Manco erklärte. Sie arbeitet in Stuttgart im Verein Mali Kinderhilfe, der auch in Österreich, Liechtenstein, der Schweiz und Italien vertreten ist. Der 2009 in der Schweiz gegründete Verein engagiert sich in Mali mit verschiedenen Projekten, hauptsächlich in der Hauptstadt Bamako. Den Beginn machte der Bau einer Notfallstation, in der schwangere Frauen ihr Kind gebären können. Das zweite Projekt war 2011 eine Tanzschule. Sie bietet Straßenkindern die Möglichkeit, traditionelle Tänze zu erlernen und in einem Internat zu wohnen. Die Mitglieder der Tanzgruppe stammen aus dieser Schule. 2014 baute der Verein in einem Dorf nahe Bamako eine Grundschule für 90 Kinder. Das nächste Projekt ist ein Frauenhaus für alleinerziehende Mütter und deren Kinder. Die sollen dort auch eine Ausbildung erhalten.

Alle Auftritte der Tanzgruppe finden kostenlos statt. Aber mit den gesammelten Spenden finanziert der Verein seine Projekte. Laut Renate Siebörger ist es das Anliegen des Eine-Welt-Ladens, über die Länder zu informieren, aus denen die verkauften Produkte stammen. Zu Mali bestehe seit langem eine Verbindung über die Familie Keita-Dober, die immer wieder über die Lebensumstände berichtet. Im September oder Oktober diesen Jahres ist ein weiterer Informationsabend angedacht.

Bunte Kostüme und furchterregende Masken

Das Konzert begann mit einem Tanz, der die Geschichte eines vorwitzigen Mädchens erzählte, das beim Wasserholen Monstern begegnet weil es nicht auf die Warnungen der Erwachsenen hört. Die Tänzer zogen die Besucher von Beginn an mit ihren ekstatischen Tänzen in Bann. Ihr Übriges taten die bunten Kostüme und furchterregenden Masken, mit denen die Tänzer die Monster darstellten. Mitreißend waren auch die Rhythmen der afrikanischen Musik.

Nicht immer allerdings ging es auf der Bühne afrikanisch zu. So gab es auch eine Darbietung eines französischen Chansons und bekannter Popsongs. Den überwiegenden Teil aber machten die traditionellen Tänze aus, bei denen die Tänzer nur so über die Bühne fegten und mit kühnen Sprüngen das Publikum begeisterten. Für viel Applaus sorgte zudem die Darbietung zweier Tänzer, die beim Limbo unter einer brennenden Stange hindurch tanzten. An dieser akrobatischen Übung mussten oder durften sich auch drei Gäste beteiligen, natürlich, bevor die Stange in Brand gesetzt wurde. Für ihre Darbietung ernteten die Tänzer zum Schluss viel Applaus und Begeisterungsrufe.

Weitere Informationen: malikinderhilfe.org