Bernd Kohlhepp in "Hämmerle privat". Foto: Hoffmann Foto: Schwarzwälder-Bote

Burgspektakel: Kabarettist Bern Kohlhepp gibt Nachhilfekurs

Königsfeld. Kabarettist Bern Kohlhepp sollte eigentlich beim Burgspektakel auf der Ruine Waldau auftreten. Da die Wetterprognosen nicht so gut waren, wurde der Auftritt in das Haus des Gastes verlegt. Zur Begrüßung meinte er, schön das sie da sind, so brauchen sie keinen Tatort schauen.

Dann schlüpfte er in die Rolle des Hämmerle. Dieser band gleich das Publikum im voll besetzten Saal in sein Programm mit ein. So sollten von ihm ausgesuchte Personen ihm Begriffe nennen, welche ihnen gerade einfallen. Hammer, Wühlmäuse, Petticoat, Donisweiher. Besonders hatte es ihm hier Barbara aus Pfaffenweiler angetan. Sie war auch des schwäbischen nicht mächtig. So wäre sie, wie wohl manch andere im Raum, goldrichtig. Dann ging es an seine geheimen Aufzeichnungen. Hier kamen allerlei Begebenheiten zu Tage. Die Lachmuskeln waren sehr strapaziert. Er erläuterte zwischendurch auch immer mal schwäbisches Vokabular. Muckenbatscher war für viele nicht bekannt. Es sei wie eine Liebeserklärung an den Flecken an der Wand von der toten Fliege. Ein Kittelschurz ist ein Kleid ohne Ärmel, das die Hausfrau zu Hause trägt. Auch die Begriffe Gruscht, Klump und Zeug durften nicht fehlen. Alle landen einmal im Keller. Seine Gesangseinlagen unterstrichen noch einmal das Gesagte. Der typische Ausdruck "Heidenei" durfte hier nicht fehlen. Und immer war das Publikum eingeladen mitzusingen. Von der Gartenarbeit hatte er es auch, so wie der Gartenbesitzer vom Bodensee. Dieser hat Wühlmäuse und er Schnecken. Für den Salat war das nicht gut. Einer kam von oben und einer von unten.

Ratschläge für Besucher

Diese Spontanität in seinem Programm gab diesem eine besondere Note. Ihm entging auch fast nichts was sich so im Saale abspielte. Auch suchte er weiter Personen im Saal. So kam er an eine Familie die einen Ausflug machte. Dem Freund der Tochter wollte er gute Ratschläge in Bezug auf die zukünftige Schwiegermutter geben. Es solle immer wie eine Art Revolution erscheinen. Als er aber entdeckte das es eine andere Frau war, sagte er zu dem Freund vergiss es, sag lieber sie könne ja die Schwester seiner Freundin sein. Etwas melancholisch war das Ende seiner Tagebucheintragungen im Jahre 2027. Hier stand auch haltet Frieden. Ergänzen konnte er es hier durch den Eintrag über einen sagenhaften Auftritt bei bestem Wetter am 24. Juli 2016. Das Wettertelefon hatte versagt und er war nicht auf der Burg.

Seiner Herzensdame Barbara, die immer wieder angesprochen war, sollte es offenbar obliegen eine Zugabe zu fordern. Dies gab er ihr durch einen intensiven Blick zu verstehen. Doch im letzten Augenblick schwenkte er um und Jutta aus Königsfeld durfte danach verlangen. Hämmerle gewährte diese in Form eines Gedichtes in welche er die Begriffe vom Anfang des Programmes einbaut e. Bernd Kohlhepp verstand es in den zwei Stunden das Publikum als Hämmerle voll in seinen Bann zu ziehen. Die Lachmuskeln hatten auf jeden Fall Schwerstarbeit zu verrichten.