Viele Besucher interessieren sich für die Entscheidung des Gemeinderats bezüglich der Sanierung und Erweiterung der Gemeindehalle Weiler. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Sanierung: Gemeinderat stimmt für Projekt / Umgestaltung bringt Gebäude auf den neuesten Stand

Von Stephan Hübner

Für die energetische Sanierung und Erweiterung der Gemeindehalle in Weiler stimmte der Gemeinderat. Das Projekt soll zwei Millionen Euro kosten.

Königsfeld. Laut Bürgermeister Fritz Link ist die Halle zwar noch in einem guten Zustand. Bei der erfreulich intensiven Nutzung zeigen sich aber gewisse Mängel. Für Veranstaltungen mit bis zu 500 Besuchern ist die Küche zu klein. Sportgeräte werden auf der Bühne gelagert und müssen bei Festen anderswo untergebracht werden. Sporttreibende müssen sich mangels Umkleiden im Vorraum umziehen. Die Toiletten sind zu klein, die Beleuchtung nicht dimmbar, die Halle energetisch auf dem Stand der 70er Jahre.

Deshalb stellte die Gemeinde 2015 eine Planungsrate im Haushalt ein. Es folgte ein laut Bürgermeister Link konstruktiver und variantenreicher Planungsprozess. Eine erste Vision hätte über zweieinhalb Millionen Euro gekostet. Eine kleinere, aber dennoch alle Bedarfe befriedigende Lösung kostet zwei Millionen Euro. Das Projekt sei nur mittels Zuschüssen umsetzbar, sagte Link. Der Eigenanteil der Gemeinde liege zwischen 500 000 und einer Million Euro. Im schlechtesten Fall seien dann neue Kredite nötig.

Robert Naegele vom Büro Schleicher Architektur erläuterte die Pläne. Das alte Treppenhaus ist als Fluchtweg nicht mehr zulässig. Der neue soll von der Empore nach Norden ins Freie führen und zwar über einen neuen Anbau, in dem Küchentrakt und Regieraum untergebracht sind. Damen- und Herren-WCs sollen erweitert werden. Neu wäre ein Behinderten-WC samt Wickeltisch. Im vergrößerten Foyer wären zwölf Sitzplätze für kleinere Versammlungen vorhanden. An der Vorderseite der Halle sind zwei Umkleideräume geplant, eine davon ist auch als Künstlergarderobe nutzbar. Für die Sportgeräte gäbe es einen Lagerraum.

Der Fußboden würde energetisch verbessert, die Halle rundum eine Wärmedämmung erhalten, genau wie das Dach. Dort soll zudem eine Schallschutzdecke für weniger Lärm nach außen sorgen, eine weitere Schicht die Raumakustik entscheidend verbessern.

Martin Westhauer vom Planungsbüro Westhauer sprach über Heizung und Installation. Eine neue Lüftungsanlage soll über CO2-Sensoren gesteuert werden und so Strom sparen. Angedacht sind Fußbodenheizung und Einzelraum-Warmwasserbereitung, um Legionellen vorzubeugen. Die Bühnentechnik soll erneuert, die Beleuchtung komplett auf dimmbare LEDs umgestellt werden.

Laut Ortsbaumeister Jürg Scheithauer soll die Küche extra Leergut-, Spül- und Essensausgaberäume erhalten. Die Geräte sollen auf Rollen stehen und entsprechend des Bedarfs verschiebbar sein. Das von Thomas Fiehn angefragte Induktionskochfeld wurde laut Scheithauer bei der Kosten-Nutzen-Abwägung zugunsten eines Cerankochfelds verworfen.

Weiler sei froh die Halle zu haben, sagte Ortsvorsteher Heinz Kammerer. Bei der Neukonzeption seien alle Nutzerwünsche eingeflossen. Mit der Erweiterung wäre die Halle für das kommende Jahrzehnt zeitgemäß. Die Gemeinderäte zeigten sich zufrieden mit der Planung und stimmten geschlossen für die Umsetzung.