An den Pranger gestellt, werden die künftigen Hexen wie auf dem Bild Amelie Beil noch mit allerlei leckeren Speisen und Getränken verwöhnt. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Bereits fünf Jahre nach ihrer Gründung hat die Fasnetgruppe 100 Mitglieder, davon sind 89 Hästräger

Von Hans-Jürgen Kommert

Königsfeld-Weiler. Als sie einst im März 2010 gegründet wurden, hatten sie ein hehres Ziel angedeutet: Wenn sie fünf Jahre alt sind, wollen sie 100 Mitglieder haben.

Dieses Vorhaben sei nun schon ein klein wenig vorher gelungen, freute sich der Vorsitzende der Königsfelder Schoafhexen, Uwe Gönner. Die Hallendekoration wurde ganz auf "die dunkle Seite des Dorfes" (The Village’s dark site) abgestimmt.

Mit inzwischen 89 Hästrägern (einschließlich der 26 Kinder und Jugendlichen) sowie elf passiven Mitgliedern ist die jüngste Fasnetgruppe der Kurgemeinde Königsfeld für die Fasnet für die fünfte Jahreszeit gerüstet. Oberhexe Frank Rapp prüfte am Montagabend in der Gemeindehalle Weiler Häs nebst Zubehör auf Vollständigkeit und staubte es mit einem Rosshaarbesen gründlich ab. Dazu gab es für alle Hexen neue, symbolträchtige alte Namen. Zahlreiche Schaulustige aus dem Ort verfolgten anschließend bei frostigen Temperaturen das schaurig-ekelhafte Ritual der Hexentaufe, bei der insgesamt elf Junghexen aufgenommen wurden. Die Legende der Entstehung der Schoaf-Hexen verkündete Chef Uwe Gönner vom Hexenwagen aus.

Ausgesucht und markiert vom Schoafbock wurden dann die Hexen-Anwärter an den Pranger gestellt und so an den dick gefrorenen Brunnen geführt, an dem sie übel schmeckende Speise und Trank zu sich nehmen mussten. Dem Vernehmen nach sollen in der Speise sogar Mehlwürmer Platz gefunden haben. Nach der Taufe mit Hexenblut (roter Likör) erhielten sie dann ihre Maske. Am Ende wurde in der Halle noch in gemütlicher Runde gefeiert.

In den nächsten Tagen und Wochen geht es für die Schoaf-Hexen Schlag auf Schlag: Bereits am kommenden Samstag, 10. Januar, steigt die "Village’s Dark Side Party", zu der 17 befreundete Zünfte ihr Kommen zugesagt haben. "Da ist die Halle voll", ist sich Uwe Gönner sicher. Es folgen etliche Teilnahmen bei Nacht- und Tagumzügen sowie bei Bällen in der näheren Umgebung.

Neue Hexen in diesem Jahr sind Anja Müller, Lisa Finkbeiner, Jacqueline Kammerer, Sven und Stefanie Schwarzwälder, Raphael Obergfell, Jona Schäfer, Julian Haas, Amelie Beil, Roland Haas und Christoph Renner.