Effektive Abwehr von Angriffen: Marius Wanzeck (rechts) und Jan Wagner, Mitglieder des im Polizeisportverein Villingen-Schwenningen, integrierten Selbstverteidigungs-Verein Bujukai-Self-Defense Villingen, zeigen Klinikmitarbeitern wie es geht. Foto: Trenkle Foto: Schwarzwälder-Bote

Eigenschutz: Selbstverteidigungskurs für Mitarbeiter in Klinik­

Königsfeld. An die eleganten Abwehrbewegungen mancher Fernseh-Kommissare – gegenüber bösen Angreifern aus dem Hinterhalt – reichen die frisch gelernten Übungen nach drei Stunden noch nicht heran. Müssen sie auch nicht. Die Teilnehmerinnen kamen aus der Albert Schweitzer- und Baar-Klinik.

Die Abwehrbewegungen zeigen Wirkung. Und darauf kommt es an. Erstmals bot die Mediclin-Einrichtung interessierten Mitarbeitern einen Selbstverteidigungskurs an. "Das geschieht im Rahmen unseres Risikomanagements", erläuterte der kaufmännische Direktor, Ralf Ruchlak. Vor dem Hintergrund von Notfallsituationen mache dies durchaus Sinn. Ruchlak denkt hierbei beispielsweise an die Möglichkeit eines handgreiflichen Patienten, den Selbstschutz oder das Konfliktmanagement. Damit das Ganze einem professionellen Niveau genügt, sind aktuell für zwei Termine Mitglieder des Selbstverteidigungs-Vereins "Bujukai-Self-Defense" aus Villingen eingeladen.

Ohne potentielle Gefährdungen

Dieser ist seit 2012 in den Polizeisportverein Villingen-Schwenningen integriert und garantiert damit ein hohes fachliches Können ohne potenzielle Gefährdungen durch falsche Anleitungen. Ein Termin fand bereits in der großen Turnhalle der Klinik statt. Deutlich wurde für die rund 20 Teilnehmer im ersten Kurs, dass die Muskelmasse alleine keinesfalls darüber entscheidet, ob sich jemand effektiv wehren kann oder nicht. "Ein ganz wichtiger Punkt ist, die Energie des Angreifers vom eigenen Körper wegzuleiten", so Marius Wanzeck, einer der beiden Polizeisport-Trainier. In den vorgeführten Beispielen mit seinem Kollegen Jan Wagner sieht diese Umlenkung jeweils ganz einfach aus: Der Schwung des Gegners läuft ins Leere und der Angegriffene kann seinerseits nun handeln. Beispielsweise fliehen oder auch den Angreifer kampfunfähig machen.

Selbstsicheres Auftreten erhöht Hemmschwelle

Das Üben sorgte für effektiven Fortschritt: Nach zig Versuchen wurden die Bewegungen sicher er, automatisierter. Binnen der drei Stunden erarbeiteten sich die Teilnehmer ein breites Repertoire an Abwehrmechanismen, um gegenüber Angriffen von fast allen Seiten nicht mehr völlig hilflos da zu stehen. Nicht zu vernachlässigen seien psychologische Aspekte: Wer sich zu wehren verstehe, sorge schon durch selbstsichereres Auftreten für höhere Hemmschwellen, erklärte Jan Wagner. Ein entschieden und laut ausgesprochenes "Stop" beim ersten Übertritt solcher Schwellen, beispielsweise bei Verfolgung, sei ein wirksames Mittel um sich zu schützen.