Der Musik- und Trachtenverein Neuhausen führt bei strahlendem Sonnenschein den farbenfrohen Umzug in Neuhausen an und gibt die Richtung vor. Foto: Schwarzwälder-Bote

Glorreiche Sieben gewinnen Wettbewerb der Mottowagen / Unterhaltsamer Umzug und Straßenfasnet

Königsfeld-Neuhausen (lh). Bei Kaiserwetter erlebten die Besucher den Umzug in der Forststraße. Es wurde ein farbenfroher "Nuff-und-Nab-Umzug" mit ideenreichen Mottowagen.

Der Musik- und Trachtenverein gab die Marschrichtung für die nachfolgenden Geisterrecken und Wolfsnarros der Narrenzunft Neuhausen vor. In deren Schlepptau zogen Burg und Wolfskarren bei Umzugssprecher Heiner Link vorbei. Er hatte es sich auf dem Sofa gegenüber dem Rathaus bequem gemacht und begrüßte mit närrischen Reimen die vorbeiziehenden Hästräger und sonstige Fußgruppen.

Aus dem schwäbischen Stetten bei Rottweil waren die Stumpenhexen gekommen, die besonders zu kleinen Besuchern freundlich und freigiebig waren. Der FC Neuhausen skandierte mit seiner mobilen Justizvollzugsanstalt Landsberg die Meinung der Bürger, die gegen illegale Bayern-Anführer sind. Die Gardemädchen der Hartheimer Michelezunft (bei Meßstetten) winkten in ihren gelb-schwarzen Kleidchen gut gelaunt ins Publikum. Die mitgebrachten "Nota-Kratzer" sorgten für gute Unterhaltung. Auch die Glasbach-Hexen aus Buchenberg, die immer wieder in den Zuschauerreihen Opfer für das Konfettibad im Hexenwagen fanden, hatten ihre eigene Guggenmusik dabei. Das Sölden-Team nahm die Politik des russischen Machthabers Wladimir Putin auf die Narrenschippe. Nach der Halbinsel Krim befürchteten sie, dass morgen die Insel Mainau an der Reihe ist und übermorgen Königsfeld. Um die russische Wirtschaft anzukurbeln ließ das Sölden-Team den Rubel sprichwörtlich auf der Straße rollen.

Ihrem Narrenruf "Pfui-Teufel" wurden die Dauchinger Teufel nicht gerecht. Sie verbreiteten sehr viel Freude und zeigten sich von ihrer besten Seite. Die Bettelwieber aus dem benachbarten Burgberg kamen keinesfalls zum Betteln, sondern verteilten großzügig Süßigkeiten.

Mobiles Flugzeug bleibt auf dem Boden

Den Piloten-Streik von German Wings nahmen die Glorreichen Sieben aufs Korn. Mit ihrem mobilen Flugzeug machten sie deutlich, dass sie nicht fliegen und auf dem Boden bleiben. Da es mit dem sofortigen Ruhestand nichts wurde, verteilten die Piloten zum Zeitvertreib Streik-Tee.

Nach dem Umzug feierten Narren und Besucher in Besenwirtschaften und Lokalen die Straßenfasnet. Insgesamt haben ein Dutzend Gruppen und Zünfte sowie drei Musikkapellen am Umzug in Neuhausen teilgenommen. Die besten Mottowagen der Gruppen aus dem Ort erhielten einen Preis. Eine unabhängige Jury setzte die Glorreichen Sieben auf Platz eins. Zweiter wurde das Sölden-Team mit der Ukraine-Krise. Der FC Neuhausen kam mit der mobilen Justizvollzugsanstalt ebenfalls aufs Treppchen.