Bürgermeister Fritz Link, Marianne Mayer, Carmen Schubert und Beatrix Haile-Niedhammer (von links). Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Landesregierung besteht auf verpflichtender Teilnahme und verhindert damit an Grundschule geplantes Modell

Von Stephan Hübner

Königsfeld. Unsicherheit besteht derzeit über das Ganztagsangebot an der Grundschule im Kernort. Grund ist eine strikte Auslegung des Schulgesetzes durch die Landesregierung.

Wie Bürgermeister Fritz Link erklärte, war für drei Wochentage ein Ganztagsangebot geplant. Die Eltern sollten wählen können, welche Tage sie in Anspruch nehmen. Dieses Angebot war von der Landesregierung genehmigt. In einer Umfrage hatten Eltern von 38 Kindern Interesse gezeigt.

Nun aber legt die Landesregierung das Gesetz so aus, dass das Angebot verpflichtend ist. Eltern müssten alle drei Nachmittage in Anspruch nehmen. Eine erneute Umfrage ergab dabei nur noch 13 Interessenten. Link, Rektorin Marianne Mayer sowie die Mitglieder des Elternbeirats Carmen Schubert und Beatrix Haile-Niethammer zeigten für diese strikte Auslegung kein Verständnis. Sie gehen davon aus, dass die Mindestzahl von 25 Teilnehmern zu erreichen wäre, gäbe es nicht die verpflichtende Teilnahme.

Eine Anfrage der Gemeinde bezüglich einer freieren Auslegung des Schulgesetzes beantwortete das Schulamt mit der lapidaren Versicherung, sie in die Gespräche beim Kultusministerium aufzunehmen. Die Gemeinde will deshalb eine Unterschriftenaktion starten. Ein Ganztagsangebot soll es aber auf jeden Fall geben. Wenn nicht mit der Landesregierung, dann über ein eigenständiges Modell. Diese Möglichkeit wird derzeit geprüft.

Nicht ohne Kosten für die Eltern

Das wird aber nicht ohne Kosten für die Eltern möglich sein, da dann das Lehrerkontingent nicht erhöht wird. Das könne nur eine Übergangslösung sein, da die Finanzierung nicht eigentliche Aufgabe der Gemeinde sei, so Link. Eine erneute Umfrage soll das Interesse der Eltern klären.