Das Interesse an der Abschlussbesprechung hält sich sehr in Grenzen. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Studie: Gehwege teils mangelhaft oder noch nicht angelegt / Unsichere Situation an Bushaltestellen

Mit einem Abschluss-Workshop endete die Phase eins des "Fußverkehrs-Checks" in Königsfeld.

Von Hans-Jürgen Kommert

Königsfeld. Die Kurgemeinde war die kleinste von 15 ausgewählten Kommunen, bei denen das Land eine Studie finanzierte, die Stärken und Verbesserungspauschale für den fußläufigen Verkehr aufdecken sollte.

Im Kernort wie auch in den Teilgemeinden waren Mitarbeiter der Planersocietät unterwegs, um Anregungen der Einwohner aufzunehmen. Das Fazit zog Projektleiter Manuel Weiß. Die Maßnahmen konzentrieren sich auf folgende Felder: Gehwege sind teils mangelhaft oder noch nicht angelegt. Weitere Punkte sind Fahrbahnquerungen, der Kraftfahrzeug-Verkehr sowie weitere, flankierende Maßnahmen.

Explizit angesprochen wurde der Gehweg in der Luisenstraße, der teils zu schmal, zum Teil aber auch in schlechtem Zustand ist, aber auch der in Buchenberg. In der Ortinstraße und der Burgberger Straße in Erdmannsweiler fehle er generell, mangelnde Barrierefreiheit sehe man im Kernort durch die Ketten am Zinzendorfplatz, Umlaufgitter störten die Barrierefreiheit an der Schramberger Straße, der Stellwald- und Landestraße 181. Taktile Elemente zu einem Blindenleitsystem fehlten eigentlich komplett.

Querungsbedarf sehe er in der Luisen- und Waldstraße durch den Doniswald, am Zebrastreifen am Zinzendorfplatz wegen unzureichender Sichtbeziehung, an der L 181/ Ecke Stellwaldstraße als Anbindung zum Stellwald und zu den Ortsteilen.

An den Bushaltestellen Erdmannsweiler und Burgberg sowie an der Forststraße in Neuhausen sei die Querungssituation ungesichert. Mehrere Fußgängerüberwege in der Luisenstraße, der Bau einer Mittelinsel zur sicheren Querung in der Stellwaldstraße (bereits diskutiert) sowie in den Ortsteilen Mittelinseln mit Verschwenkungen seien geeignet, hier Besserungen herbei zu führen. Da in der Forststraße bereits Tempo 30 vorgegeben sei, könne man hier vielleicht noch etwas durch Vorfahrtsänderungen bewirken.

Beim Autoverkehr stellen Geschwindigkeitsübertretungen wohl die größten Herausforderung dar: Die Weiler Straße in Burgberg, Hardt- und Flözlinger Straße in Weiler, die Durchgangsstraßen in Erdmannsweiler und Neuhausen stellen dabei die größten Problemfälle. In der Hardtstraße herrsche zudem trotz "Anlieger frei" reger Durchgangsverkehr. Für den Haselnussweg im Neubaugebiet Erdmannsweiler bestehe keine Tempo-30-Zone, obwohl die Straße das durchaus rechtfertige. Unter anderem durch verstärkte Geschwindigkeitskontrollen und bauliche Probleme Veränderungen sollten diese in den Griff bekommen zu sein, meinte der Planer.

Viele positive Ansätze

Die Ausweisung des Fußwegenetzes enthalte viele positive Ansätze – mit Verbesserungspotenzial aus Sicht des Fußgängers (und vor allem des Rollstuhlfahrers), dazu seien Lücken bei den Kliniken und dem Parkhotel erkennbar. Einige Bushaltestellen in den Ortsteilen seien nicht überdacht, die Unterführung der L 177 sei unbeleuchtet, und Radfahrer könnten ungebremst durchfahren.

Wie Bürgermeister Fritz Link erklärte, sei eine Barrierefreiheit am Busbahnhof Makulatur, solange es keine Niederflurbusse gebe. Viele Maßnahmen könne man recht schnell, zum Teil gemeinsam angehen, merkte Ralf Pahlow vom Landratsamt an. Manche Dinge werde man dann gemeinsam mit dem Kreisbehindertenbeauftragten Manfred Kempter angreifen.