Raimund Hertzsch referierte über den Einsatz von Spendengeldern. Foto: Elser Foto: Schwarzwälder-Bote

Second-Hand-Shop in der Missionshilfe erwirtschaftet 45  250 Euro für Hilfeleistungen

Von Kurt Rittinghaus

Königsfeld. In der Zeit seines Bestehens seit Mai 2013 hat "Mittendrin", der neue Second-Hand-Shop in der Herrnhuter Missionshilfe, insgesamt 45 250 Euro für Hilfsprojekte zur Verfügung stellen können. In der Zentrale in Bad Boll entschied man dann über den genauen Einsatz der Mittel.

Maßnahmen vom Himalaya bis Mittelamerika sind auf der Liste. Ein besonderer Schwerpunkt sind Hilfeleistungen für Ost- und Südafrika. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter dieser kirchlichen Aktion in Königsfeld kamen nun zusammen, um zu überlegen, ob ein gezielter Einsatz der Gelder für bestimmte Projekte nicht auch den Kunden besser und leichter vermittelbar wäre.

Eingeladen hatte man dazu den neuen Vorsitzenden der Herrnhuter Missionshilfe, Raimund Hertzsch, seines Zeichens Pfarrer und Mitglied der Kirchenleitung der Brüdergemeine. So konnten die Verkaufshelfer Kenntnisse aus erster Hand erhalten.

Und Raimund Hertzsch konnte sogar von einem Treffen mit der Lebensgefährtin des deutschen Bundespräsidenten auf Sansibar berichten. Während Präsident Joachim Gauck in Dar es Salaam ein evangelisches Gotteshaus besuchte, eröffnete Daniela Schadt den Kindergarten der Herrnhuter und begrüßte das Konzept von Kindergarten und Schule, dort muslimische und christliche Kinder zusammen zu unterrichten. Der offizielle Charakter dieses Besuches, und die damit verbundene Anwesenheit der Regierungsvertreter der zu 98 Prozent muslimischen Insel taten auch der Reputation der kleinen christlichen Gemeinde gut.

Für die Kindergarten-Arbeit soll noch ein Kleinbus angeschafft werden. Das könnte beispielsweise eine Aufgabe der Königsfelder sein.

Hertzsch informierte auch über ein großes Aufforstungsprojekt in Sumbawanga in Tansania. Für Brenn- und Bauholz, aber auch für das Klima eine wichtige Aktion. 20 Hektar sind bereits bepflanzt. Die Regierung hat aber weitere 200 Hektar angeboten, in diese kirchliche Pflanzaktion einzubeziehen. Zunächst sind aber die Umzäunung und ein Häuschen für einen Wächter der Anlage notwendig.

Nicht unerwähnt bleiben konnte der Sternberg bei Ramallah in Palästina. In der früheren Leprastation werden seit mehr als 50 Jahren behinderte Kinder betreut, unterrichtet und ausgebildet. Während früher unter anderem das spätere Königsfelder Pfarrerehepaar Erdmuth und Frieder Waas dort tätig waren, ist inzwischen die Leitung sehr erfolgreich in einheimischer Hand. Die jetzigen Schwerpunkte sind: Kindergarten, Förderschule, Landwirtschaft, Berufsausbildung, Dorfarbeit.

Ein großes Handicap stellen immer wieder die ständig wechselnden israelischen Militär-Checkpoints dar. Inzwischen genießt die Rehabilitationsarbeit hohe regionale Anerkennung, die sogar zu einer größeren Unterstützung durch die japanische Regierung führten. Die in die Jahre gekommenen Gebäude haben aber noch manche Renovierung nötig.

Die Diskussion ergab, dass Bad Boll eine Liste möglicher finanzieller Beteiligung den Königsfelder Mitarbeitern zur Auswahl senden will. Ein Vorschlag zielte darauf ab, die Hälfte für ausgewählte Projekte zur Verfügung zu stellen und den Rest der Zentrale dort für akute Aufgaben zu überlassen. Raimund Hertzsch dankte im Namen von Kirchenleitung und Mission für das Engagement.