Stefan Giesel und Elke-Maria Schoo-Schemmann erläutern die Besonderheiten des Schulwerks.. Foto: Zinzendorfschulen Foto: Schwarzwälder-Bote

Angebot der Berufsfachschule Hauswirtschaft und Ernährung der Zinzendorfschulen unabhängig von den Noten

Königsfeld. "Ich wollte nicht jeden Tag nur auf meinem Platz sitzen und Theorie lernen", sagte Lukas Kromer. Deshalb hat sich der Schüler dazu entschieden, seine Mittlere Reife an der Berufsfachschule Hauswirtschaft und Ernährung der Zinzendorfschulen abzulegen.

"Montags steht bei mir viel Praktisches auf dem Stundenplan wie Nähen und Kochen, das ist eine schöne Abwechslung im Schulalltag", erklärte er beim Informationstag der Fachschulen und der Berufsfachschulen den zahlreichen Besuchern.

Viele Eltern und angehende Schüler waren ins historische Erdmuth-Dorotheen-Haus gekommen, um sich von Schülern, Lehrern und den Abteilungsleitern über die Zugangsvoraussetzungen, die Ausbildung und die späteren Perspektiven zu informieren. Die angehenden Erzieher hatten Ausstellungen zu Themen wie "Kunst und Kommunikation", Religionspädagogik, Erzählwerkstatt, Ruheraum und verschiedene Mitmachaktionen vorbereitet.

Die Schüler zeigten Tischdekorationen, eine Nähwerkstatt und boten Fingerfood an, bevor sich die Besucher vom Abteilungsleiter der Realschule, Werkrealschule und der Berufsfachschulen, Stefan Giesel, sowie der Abteilungsleiterin der Fachschulen für Sozialpädagogik und Sozialwesen, Elke-Maria Schoo-Schemmann, die Besonderheiten des Schulwerks erklären ließen.

"Die Eltern sind bei uns mit im Boot", sagte Giesel, "und die Lehrer haben keine gesonderten Sprechstunden, sondern sind immer ansprechbar." Die enge Zusammenarbeit mit Unternehmen aller Branchen in der Region ermöglichen eine besonders praxisnahe Ausbildung.

"An unseren Berufsfachschulen ist zwei Mal eine Woche Praktikum vorgesehen, das ist deutlich mehr als im Lehrplan gefordert", sagte er.

Eine weitere Besonderheit sind die Naturwissenschaften. "Biologie-, Physik- und Chemieunterricht bereiten gut auf das spätere Berufsleben vor."

Der Weg, die Mittlere Reife an den Berufsfachschulen zu erlangen, steht allen Schülern mit einem Hauptschulabschluss offen, unabhängig von den Noten. "Das wissen viele gar nicht."

Wer noch keinen Hauptschulabschluss, aber an einer Haupt- Werkreal- oder Gemeinschaftsschule in der achten Klasse eine Zwei in Deutsch, Mathe und Englisch hat, kann ebenfalls zur Berufsfachschule wechseln. "Wir finden für jeden einen Weg, zu seinem Schulabschluss zu kommen", versprach Giesel.

Lukas Kromer hat durch die Praktika während seiner Schulzeit seinen Traumberuf gefunden. Ursprünglich wollte er nach der Mittleren Reife Koch werden, "aber jetzt freue ich mich auf meine Ausbildung zum Brauer."