Die Fahneninstallation, initiiert durch den Königsfelder Verein "Kunstkultur Königsfeld", ist das sichtbarste Zeichen zum Thema "Menschenrechte". Nun hat der Verein zwei weitere Veranstaltungen organisiert: eine Fotoausstellung und eine Filmvorstellung. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Verein "Kunstkultur Königsfeld" lässt der Fahneninstallation zwei Abende zum Genozid in Ruanda folgen

Von Stefan Limberger-Andris

Königsfeld. Das Thema "Menschenrechte" bewegt auch weiterhin den Verein "Kunstkultur Königsfeld". Die Fahneninstallation (wir berichteten) dauert bis 25. Oktober. Nun folgen zwei weitere Veranstaltungen.

Bereits im Mai startete der Verein "Kunstkultur Königsfeld" mit der Internationalen Fahneninstallation. 20 von Künstlern gestalteten Fahnen flattern zum Thema "Menschenrechte". Es folgte dann ein Rahmenprogramm, angefüllt mit musikalischer Lesung, Vorträgen, Filmen, Amnesty International-Auftritten und auch Ausstellungen. Die 20 Fahnen werden noch bis Freitag 25. Oktober (Termin des Albert-Schweitzer-Symposiums) im Kurpark wehen. Die Fahnen, mit denen sich die Besucher immer wieder intensiv auseinandergesetzt haben, haben das Thema dauerhaft präsent gehalten – vor allem in der Gemeinde.

Das Thema "Menschenrechte" soll nun mit einem Blick auf ein Ereignis abgeschlossen werden, das sich vor 21 Jahren fast unbemerkt in Ruanda ereignete. Innerhalb von 100 Tagen wurden rund eine Million Menschen von den oft in der Nachbarschaft wohnenden Mitmenschen umgebracht.

Der Verein "Kunstkultur Königsfeld" zeigt am Donnerstag, 1.Oktober den Film "Hotel Ruanda", dessen Schauspieler in den Hauptrollen für den Oscar nominiert wurden.

Eine Woche später, am Donnerstag, 8. Oktober, lädt der Verein zur Eröffnung einer Fotoausstellung der Fotografin Veronika von Hochberg ein, die sieben Jahre nach dem Genozid in Ruanda war. Sie zeigt beeindruckende Fotos von den Menschen und der Landschaft und wird über ihre persönlichen Eindrücke berichten. Anwesend ist auch Dr. Modibo Keita, der Ruanda häufig besucht hat und aus seiner Sicht als Afrikaner berichten wird.

Veronika von Hochberg war 2001 in Ruanda. Von dort hat sie – mittlerweile dokumentarische – Fotos mitgebracht, welche die Menschen in ihrem Alltag zeigen und außerdem Fotos von der wunderschönen Seen- Landschaft. Ihre Fotos zeigen Ruanda auf dem Weg in eine Zukunft, in der das Zusammenleben der beiden Volksgruppen wieder möglich erscheint.

An diesem Abend schildert sie ihre Eindrücke aus Ruanda und berichtet über Erfahrungen von Überlebenden des Genozids. Anwesend ist auch Dr. Modibo Keita, der mehrmals Ruanda besucht hat und aus seiner Sicht als Afrikaner berichten wird.

Der Verein "Kunstkultur Königsfeld", der das Thema "Menschenrechte" bereits vor zwei Jahren in den Fokus genommen hatte, zeigt sich selbst betroffen und entsetzt, wie sehr das Ausmaß der Menschenrechtsverletzungen unterschiedlichster Art gerade in diesem Jahr weltweit eskaliert ist. Das Beispiel Ruanda zeigt, ebenso wie in den heutigen Kampfzonen, wie "ganz normale Menschen" durch fanatisch-fundamentalistische Einflüsterungen zu Mördern ohne Unrechtsbewusstsein werden.

Weitere Informationen: Filmabend "Hotel Ruanda", Donnerstag, 1. Oktober, 19.30 Uhr; Fotoausstellung Ruanda, Donnerstag, 8. Oktober, 19.30 Uhr; beides im Haus des Gastes; freier Eintritt; www.kunstkultur-koenigsfeld.de