Der Reisemobilpark "Bregnitzhof" erfüllt bei der Belegung nicht die gesteckten Erwartungen. Nutzer bemängeln fehlende Sanitäreinrichtungen. Foto: Schwarzwälder-Bote

TourismusReisemobilpark wird weniger frequentiert als erhofft / Diskussion um eigene Toilette

Intensiv diskutiert wurde im Ausschuss für Tourismus, Kultur, Bildung, Jugend und Soziales über Möglichkeiten, die Besucherzahlen des Reisemobilparks "Bregnitzhof" zu erhöhen.

Von Stephan Hübner

Königsfeld. Wie Bürgermeister Fritz Link erklärt, sind die Besucherzahlen nach wie vor nicht so wie ursprünglich versprochen. Beworben wird der Platz nach Angaben von Kurgeschäftsführerin Andrea Hermann in der Top-Platz-Broschüre, dem Stellplatzführer des ADAC und dem "Bordatlas" aus dem Dolde Verlag. Damit decke man 99 Prozent der Reisemobilisten ab. Die Top-Platz-Mitgliedschaft sei vergleichbar mit Sterne-Hotels und biete Fachkompetenz. Deshalb solle man dort Mitglied bleiben.

Von Besuchern bemängelt würden fehlende Duschen und Toiletten. Auch WLAN sei wichtig. Ebenfalls bemängelt werde das eingeschränkte Dienstleistungsangebot. Man könne aber nicht erwarten, von 8 bis 22 Uhr einen Dienstleister zu haben. Geschätzt werde von Besuchern das Rad- und Wanderwegenetz und, dass man Hunde mitbringen darf.

Laut Link können Besucher Toilette und Dusche in der Sauna benutzen, aber nur gegen Gebühr für den Saunaeintritt. Birgit Helms schlug eine separate Dusche und Toilette für Reisemobilisten vor. Das ist nach Darstellung Links nicht möglich. Die Gemeinde könne auch nicht Toiletten bauen. Das würde die Unterhaltungskosten des Platzes explodieren lassen.

Hans Mack stellte die Frage, ob die von der Gemeinde als Vorteil angesehene Kombination mit der Sauna nicht eher ein Nachteil sei. Er war skeptisch, dass jemand für die Toilettennutzung dort hingehen würde. Auch Frank Schwarzwälder meinte, dass man irgendwann ein WC brauche. Das fand Link bei der Größe des Platzes aber unverhältnismäßig. Franziska Hornscheidt wolle wissen, ob eine separate Toilette typisch für derartige Plätze sei.

Laut Jürgen Dieckert, Geschäftsführer von Top-Platz, haben sich die Fahrzeuge verändert. Die Hersteller schöben das Problem auf die Plätze ab, weil die Nasszelle im Auto immer weniger Raum bekomme. Er riet zu einem Kombiangebot, vielleicht mit einer speziellen Karte, mit der Besucher so oft wie gewünscht die Toilette der Sauna benutzen könnten.

Beate Berg-Haller ärgerte sich über die geringen Besucherzahlen und sprach von einem "wahnsinns-Zuschussgeschäft". Dem widersprach Link bei immerhin 3500 bis 4000 Übernachtungen jährlich und einem Defizit von etwa 5000 Euro.

Das Fehlen von WLAN ist laut Dieckert kein Grund für eine Abwertung des Platzes. Dennoch sei WLAN heute eigentlich so selbstverständlich wie ein Stromanschluss. Der Platz selbst sei wie aus dem Ei gepellt und bei der Gründung sogar seiner Zeit voraus gewesen. Positiv könne eine Kombination mit einer Gastronomie sein. Auch müsse der Stellplatz mehr leben. Es brauche einen "Kümmerer", der sich um Gäste sorgt.

Die Ausschussmitglieder stimmten dem Werbekonzept zu. Link versprach, die genannten Vorschläge prüfen zu lassen.