Herrnhuter drucken jetzt die Schreibausgabe auch in Farsi

Königsfeld. Ein spannendes Projekt entstand im Laufe des Jahres in Bayreuth. Menschen aus dem Iran suchen dort Asyl und kommen dabei mit den Kirchen vor Ort in Kontakt.

Viele Asylsuchende aus dem Iran lassen sich in Deutschland christlich taufen und beschäftigen sich auch mit der Bibel. Freiwilligen Mitarbeitern ist dabei aufgefallen, dass einige, die die Losung als Schreibausgabe besaßen, sich die Bibeltexte auf Farsi (Persisch) dazu geschrieben haben.

So entstand die Idee, die Losungen auch auf Farsi zu übersetzen. Übersetzer war eine Gruppe Asylsuchender aus dem Iran. In Deutschland leben rund 130 000 iranisch- stämmige Menschen. Die Zahl derer, die sich christlichen Gemeinden anschließen und denen eine Losung auf Farsi als Andachtsbuch dienen kann, steigt ständig.

Die ersten persischen Losungen haben die Druckerei in Herrnhut verlassen. Sie sind ab sofort in der Comenius-Buchhandlung Herrnhut (www.cobu-shop.de) und über den gesamten deutschen Buchhandel, sowie in Österreich und der Schweiz bestellbar.

Erstmals 1728 als Leit- und Geleitwort

Die Losungen wurden erstmals 1728 mündlich in der jungen Brüdergemeine in Herrnhut gebraucht. Es handelte sich um einen für den speziellen Tag ausgewählten Bibelvers als Leit- und Geleitwort. 1731 gibt es sie erstmals in gedruckter Form und seitdem werden sie ununterbrochen für jedes Jahr neu ausgelost und herausgegeben.

Durch die Missionstätigkeit der Herrnhuter erfuhren die Losungen sehr bald Verbreitung über die Grenzen Europas hinaus.

Heute sieht die Form der Losungen anders aus als im 18. Jahrhundert: Für jeden Tag des Jahres gibt es darin je ein Bibelwort aus dem Alten und dem Neuen Testament sowie einen Liedvers oder ein Gebet.

Dabei wird die alttestamentliche "Losung" aus über 1800 Bibelversen tatsächlich gelost – aus einer großen Schale gezogen. Danach werden der neutestamentliche "Lehrtext" und der dritte Text thematisch passend zusammengestellt.

Mit dem heutigen Erscheinen in Farsi gibt es die Losungen in 55 Sprachen. Sie verbinden Christen in über 100 Ländern der Welt und stiften eine internationale Gemeinschaft über Grenzen von Konfessionen, Traditionen und Sprachen. Mit ein paar kurzen Sätzen erinnern sie so viele Menschen an den Gott, der sich durch Jesus Christus allen Völkern als der Gott der Liebe offenbart hat. Sie laden zum Weiterlesen der Bibel ein. Sie laden auch dazu ein, Gottes Wort in all das mit hineinzunehmen, dem jede Leserin und jeder Leser an ihrem Ort heute begegnen.