Gute Freunde präsentieren sich vor einer "Serie": Manfred Molicki und Malerin Lore Will. Die gute Laune spricht auch aus den Lieblingsfarben der Künstlerin. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausstellung: Lore Will zeigt "Malerei und Grafik 1985 - 2017"

Königsfeld. Der Kunstraum des Vereins "Kunstkultur" ist ein belebender Tempel für unterschiedliche Ausstellungen. Zur Zeit wird die Königsfelder Malerin Lore Will gewürdigt. Ihre "Malerei und Grafik 1985 – 2017" wurde mit einer Vernissage vorgestellt.

Manfred Molicki konnte neben Bürgermeister Fritz Link viele Interessenten willkommen heißen. Der Ausstellungsraum sei ein Projekt des Vereins Kunstkultur und gewinne immer mehr an Bedeutung, was viele bundesweite Künstleranfragen bewiesen. Molicki warb für den Verein, wünschte kreative Inspiration und lud zu einem Imbiss ein.

Aussagekräftige Bildsprache

Die Kunsthistorikerin Ingeborg Kottmann, bekannt als Museumsgeschäftsführerin in Villingen-Schwenningen, ging auf das Wesen der Werke von Lore Will ein und sah Parallelen zu Ida Kerkovius, die das "innere Erlebnis" mit dem Spiel der Materialien zum "lebendigen malerischen Organismus" werden ließ. Die "Landschaft hinter ihrem Haus" sei Motivlieferant für Serien, die durch Anschauung zur Wirklichkeit des Bildes führen, eine emotionale Bildsprache, die den Betrachter als fantasiebegabtes Wesen in die Wahrnehmung der Bilder einbezieht.

Breite Pinsel ermöglichen eine dynamische Strichführung, die mit Acrylfarben auf Sperrholz oder Hartfaserplatten verwirklicht wird. Die als Goldschmiedin auslebte Gestaltungskraft, wurde durch Rat ihrer Mentoren befeuert: "Gehen Sie ihren Weg weiter." So wurde ihre Bildsprache ausdrucksstark und aussagekräftig. Drucke erhielten eigenartige Spannung – Landschaften, Gegenstände und Menschen erhielten die von ihr geprägte Formensprache. Ihre Globetrotterambitionen führten sie ins ferne Ausland, was sich im Zyklus "Märkte" niederschlug.

Eigenheiten zeigen die "To matenkathedralen", Weinreben wurden Grundstock für "Gärten" und Farbschönheit spiegeln die "Strelitzien" wider. Linolschnitte erzielen Tiefenwirkung durch Überdrucken verschiedener Farben. Trotz grafischem Einflusses blieb der malerische Impetus erhalten. Neben zarten Tuschezeichnungen spart Lore Will nicht mit Zeitkritik und greift den Sandoz-Skandal oder die Zustände in Aleppo auf.

Weitere Informationen: Die Ausstellung dauert bis zum 30 Juli und ist samstags und sonntags von 15 bis 17 Uhr oder auf Anfrage zu besichtigen