Internationaler Albert-Schweitzer-Preis für herausragendes humanistisches Engagement wird im Mai verliehen

Königsfeld. Der Name Albert Schweitzers ist untrennbar mit dem humanistischen Ideal verbunden, das er zeitlebens verfolgte. Die "Ehrfurcht vor dem Leben" prägte sein Denken und Handeln, sei es als Theologe, Organist, Philosoph oder Mediziner.

Zur Vollendung gebracht hat er diese Lebenseinstellung 1913 durch die Gründung eines Hospitals in Lambaréne im zentralafrikanischen Gabun. In Anbetracht seines Lebenswerks, dem 2013 anlässlich des Jubiläums 100 Jahre Urwaldhospital ein ganzes Albert-Schweitzer-Jahr gewidmet wurde, ist es nur wenig verwunderlich, dass die Bekanntheit des Mannes, der 1952 für sein medizinisches Engagement in Afrika den Friedensnobelpreis erhielt, bis heute anhält.

Eine aktuelle Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach ergab, dass der Name Albert Schweitzer fast 50 Jahre nach seinem Tod noch 88 Prozent der Bevölkerung ein Begriff ist. Jeder sechste junge Mensch im Alter zwischen 16 und 29 Jahren empfindet ihn sogar als großes Vorbild.

In der Bevölkerung noch heute ein Begriff

Auch für die Kommune Königsfeld ist Albert Schweitzer fest mit der Gemeindegeschichte verknüpft. 34 Jahre lang, von 1923 bis 1957, hatte der gebürtige Elsässer mit seiner Familie hier seinen Wohnsitz. Königsfeld war sein Rückzugsort zwischen den zahlreichen Aufenthalten in Lambaréne, und er selbst bezeichnete die Zeit in Königsfeld in einem Brief einmal "als die schönste meines Lebens." 1949 verlieh Königsfeld Albert Schweitzer die Ehrenbürgerwürde. Sein einstiges Wohnhaus ist seit 2001 ein Zentrum für Information und Dokumentation über das Leben Schweitzers.

14 Gesellschaften und Stiftungen

Das zehnjährige Bestehen des Albert-Schweitzer-Hauses im Jahr 2011 war für Königsfeld ein passender Anlass, den "Internationalen Albert-Schweitzer-Preis" zu initiieren. 14 nationale und internationale Albert-Schweitzer-Gesellschaften und -stiftungen, darunter die renommierte "Association Internationale pour l`Oeuvre du Docteur Albert Schweitzer de Lambaréne" (AISL), sind in die Verleihung eingebunden und verschaffen dem Preis internationale Beachtung.

Mit diesem Preis soll herausragendes humanistisches Engagement im Sinne Albert Schweitzers gewürdigt werden. Zu den Zielsetzungen gehört es auch, dessen Vermächtnis einer breiten Öffentlichkeit, insbesondere jungen Menschen, zugänglich zu machen und dauerhaft in Erinnerung zu halten.

Der Internationale Albert-Schweitzer-Preis wird alle drei Jahre an eine oder mehrere natürliche Personen verliehen, die die Kriterien des aus den 14 Vereinen, Stiftungen und Gesellschaften zusammengesetzten Kuratoriums erfüllen.

Dreitägiges Programm steht bereits

Nach 2011, als der Theologe Eugen Drewermann und das Ehepaar Raphaela und Rolf Maibach für ihr Engagement in einem Krankenhaus in Haiti ausgezeichnet wurden, ist daher jetzt wieder ein Preisjahr.

Der Preis ist mit 10 000 Euro dotiert und wird von der Sparkasse Schwarzwald-Baar gestiftet. Bereits im Januar hat das international besetzte Kuratorium, in dem auch die Familie Albert Schweitzers vertreten ist, bei einer Tagung im elsässischen Günsbach über mögliche Preisträger beratschlagt. Die offizielle Bekanntgabe steht noch aus.

Fest steht jedoch bereits, dass Königsfeld vom 17. bis 19. Mai wieder Schauplatz eines erlesenen Festprogramms sein wird, das am Montag, 19. Mai, in der feierlichen Verleihung des Internationalen Albert-Schweitzer-Preises mündet.