Bürgermeister Fritz Link (links) und Kurgeschäftsführerin Andrea Hermann freuen sich über die nunmehr abgeschlossene Ausbildung von Peter Hesselbach (Vierter von links) als Kurarzt. Er ist damit Nachfolger von Gerd Bachelier (Mitte) und führt zusammen mit Andreas Dogor (Zweiter von links) eine Gemeinschaftspraxis im Curavital. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Peter Hesselbach tritt die Nachfolge von Gerd Bachelier an / Kommune unterstützt Ausbildung mit 3000 Euro

Von Stephan Hübner

Königsfeld. Peter Hesselbach hat im April seine Ausbildung zum Kurarzt abgeschlossen. Damit erfüllt der Kurort nach drei Jahren wieder alle Voraussetzungen für seine Prädikatisierung.

Königsfeld ist zwar nach Angaben von Bürgermeister Fritz Link ein zweifach prädikatisierter Kurort. Allerdings hänge dies davon ab, einen qualifizierten Kurarzt nachweisen zu können. 2011 ging der damalige Kur- und Badearzt Gerd Bachelier in Ruhestand. Seitdem wurden Patienten durch den Kurarzt in Bad Dürrheim betreut. Dennoch wurde das CuraVital beim Neubau auf die Ansiedlung eines Kur- und Badearztes ausgelegt.

Hesselbach kam 2012 in die Praxis und begann mit der Ausbildung. Die umfasste 240 Stunden, verteilt auf sechs Kurse und musste neben Hesselbachs normalen Tätigkeit als Arzt erledigt werden.

Die Ausbildung beschreibt er als sehr abwechslungsreich. Sie fand in verschiedenen Orten Deutschlands statt, unter anderem in Bad Wörishofen, Garmisch-Partenkirchen oder Warnemünde. Im April dieses Jahres wurde Hesselbach von der kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg als Kurz- und Badearzt anerkannt.

Für den Kurort sei dies eine ganz wichtige Weichenstellung, erklärt Link. Die medizinische Qualität unterscheide Königsfeld von einem reinen Urlaubsort. Deshalb habe die Gemeinde die Ausbildung mit 3000 Euro unterstützt.

Seine Rolle als Kurarzt ist laut Hesselbach, Anwendungen zu verordnen, beispielsweise Atem-, Kälte- und Wärmetherapie, Fango, Physiotherapie oder Wasser- und Krankengymnastik. Der Kurort arbeitet dabei mit der Albert-Schweitzer-Klinik zusammen, wo Gruppenangebote stattfinden.

Kneipptherapie kann Michael Gramlich durchführen, der eine Ausbildung als Kneipp-Bademeister hat.

Derzeit gibt es laut Hesselbach jährlich nur etwa 30 bis 50 Gäste, die die klassische, von Kassen bezahlte Badekur in Anspruch nehmen. Hier seien höhere Zahlen angestrebt. Hauptzielgruppe sind laut Link Ortsfremde und vor allem Selbstzahler. Für diese gibt es laut Kurgeschäftsführerin Andrea Hermann verschiedenste Pauschalen, die Angebote vereinen. Auch verweist sie auf die ausgewiesenen Heilklimawege. In diesem Zusammenhang erwähnt Link die Bemühungen, ein Hotel mit gehobenem Standard im Ort anzusiedeln. Dies sei für Selbstzahler ein wichtiges Kriterium. "Die Kurorte dürfen sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen" mahnt Hesselbach.